
Wer in Norddeutschland "Moin Moin" sagt, gilt als Labertasche. ;-))
11. Juni 2018 06:08; Akt: 11.06.2018 09:44 Print
Die Luxemburger Standard-Begrüßung lautet «Moien». Häufig wird sie kurz und beschwingt ausgesprochen, früh am Morgen auch manchmal langgezogen, ganz tief aus der Kehle heraus: Mmmmmooooiiiien. Bei deutschsprachigen Ausländern kann das kleine Wort aber schon mal für große Verwirrung sorgen. Denn «Moien» wird – im Gegensatz zum deutschen «(Guten) Morgen» – morgens, mittags, nachmittags und mitunter auch abends gebraucht.
Gut zu wissenAber was bedeutet das Wort eigentlich genau? Hartnäckig hält sich die Erklärung, bei der luxemburgischen Begrüßung handle es sich um eine Abwandlung des in Norddeutschland verbreiteten Grußes «Moin (Moin)». Aber stimmt das denn?
Sam Mersch holt tief Luft: «Wie das hochdeutsche Morgen, das saarländische Moorje oder das englische Morning stammt auch das luxemburgische Moien vom urgermanischen Wort ‹margina› ab, das so viel wie Dämmerung hieß», erklärt der Sprachforscher von der Uni Luxemburg. «Moien» oder «Moin» heißt also nichts anderes als «Morgen» – eigentlich logisch, denn die komplette Grußformel lautet ja «Gudde Moien». Doch es gibt auch eine andere Theorie.
Wie in Ostfriesland, Hamburg oder Kiel kommt es auch in Luxemburg vor, dass man sich zu später Stunde ein (mehr oder weniger freundliches) «Moi(e)n» zuruft. Eine mögliche Erklärung: Der Gruß leitet sich gar nicht von der Tageszeit, sondern vom niederdeutschen Wort «moi» (für schön, angenehm, gut) ab: Meinen Luxemburger und Norddeutsche etwa «schön» oder «schönen Tag», wenn sie «Moi(e)n» sagen? Diese Ansicht ist in der Wissenschaft umstritten, sagt Mersch: «Wie kam das ‹n› am Ende von moi dazu? Die Frage ist schwieriger als man denkt.»
Achtung, verwirrend: Die vielen lokalen luxemburgischen Varianten von «morgen» auf dem Luxemburgischen Sprachatlas von 1963. Foto: Screenshot engelmann.uni.lu/lsa
Im Luxemburgischen spiele der Tag im Gegensatz zum Morgen und Abend keine bedeutende Rolle – vom Mëtteg/Mëtten, und vor allem der sakrosankten Mëttespaus, mal abgesehen. «Es ist einfacher, den Morgen zu verlängern als die Nacht vorzuziehen. So macht es dann auch Sinn, dass das Moien sich hier durchgesetzt hat.» Der Gruß sei schlicht das Resultat einer «sprachlichen Vereinfachung».
Das Fazit von Sam Mersch: «Das luxemburgische ‹Moien› ist sicher mit dem hochdeutschen ‹Morgen› zusammenzustellen. Das heißt ja nicht, dass wir dieses Wort aus dem Deutschen übernommen haben. Es handelt sich um schlicht und einfach um ein ererbtes Wort aus dem mittelalterlichen Moselfränkischen.»
Alles soweit klar?
Welche Erfahrungen haben Sie mit den luxemburgischen Grußfloskeln gemacht? Schreiben Sie uns im Kommentarfeld.
(Jörg Tschürtz/L'essentiel)
Unsere Leser kommentieren fleißig – Tag für Tag gehen Hunderte Meinungen zu allen möglichen Themen ein. Da die Verantwortung für alle Inhalte auf der Website bei der Redaktion liegt, werden die Beiträge vorab gesichtet. Das dauert manchmal eben einige Zeit.
Womöglich wurde der Beitrag in einer Fremdsprache verfasst. Wir geben nur Kommentare in den Landessprachen Luxemburgisch, Deutsch und Französisch frei. Beiträge, die Beleidigungen, Verleumdungen oder Diffamierungen enthalten, werden sofort gelöscht. Auch Kommentare, die aufgrund mangelnder Orthografie quasi unlesbar oder in Versalien geschrieben sind, werden das Licht der Öffentlichkeit nie erblicken.
«L'essentiel» ist nicht dazu verpflichtet, eingehende Kommentare zu veröffentlichen. Ebenso haben die kommentierenden Leser keinen Anspruch darauf, dass ihre verfassten Beiträge auf der Seite erscheinen.
Schreiben Sie an feedback@lessentiel.lu
Hinweis: Wir beantworten keine Fragen, die sich auf einzelne Kommentare beziehen.
Wer in Norddeutschland "Moin Moin" sagt, gilt als Labertasche. ;-))
Moien an äddi!! ;-)
va dormitory Frere
va dormitory Frere
Géi schlofen . . . XD
Nowend
Wer in Norddeutschland "Moin Moin" sagt, gilt als Labertasche. ;-))
Moien an äddi!! ;-)