«Ich war geschockt, als ich die Nachricht erfuhr». Mit diesen Worten beschreibt die Arbeitslose Caroline ihren Zustand, als sie von der Adem mitgeteilt bekam, dass sie kein Recht auf Arbeitslosengeld mehr habe. Ein schwerer Schlag für die Frau aus Zolwer und ihre Familie. «Mein Mann und ich haben momentan massive finanzielle Schwierigkeiten. Ich finde diese Sanktion völlig unverhältnismäßig» erzählt die fünffache Mutter.
Caroline ist seit vergangenem April bei der Adem angemeldet und sucht seitdem eine Beschäftigung. Nach ihren Angaben habe sie damals ihrer Adem-Beraterin erklärt, dass sie aufgrund der unregelmäßigen Arbeitsstunden ihres Ehemannes nur in der Lage sei, 30 Stunden pro Woche zu arbeiten oder eine vollzeitige Arbeitsstelle anzunehmen, wenn sich diese in unmittelbarer Nähe ihres Wohnsitzes befindet. Doch laut Caroline habe die Adem-Beraterin dies nie berücksichtigt. Am 24. August bekam die Arbeitssuchende von der Adem einen Brief zugeschickt, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass sie sich bei einem Arbeitgeber in Windhof – 20 Kilometer von Zolwer entfernt – vorstellen sollte. «Ich sagte meiner Beraterin, dass das für mich sehr kompliziert sein würde, um 8 Uhr in Windhof zu sein, da ich zu dieser Uhrzeit mein Kind im Maison Relais absetzen müsse. Doch davon wollte sie nichts hören», sagt Caroline.
Arbeitslosengeld wird gesperrt
Im September sei die Mutter von ihrer Beraterin telefonisch kontaktiert worden. Sie wollte erfahren, wieso Caroline sich im August nicht bei einem Arbeitgeber in Esch/Alzette – sechs Kilometer von Zolwer entfernt – vorgestellt hatte. Caroline bestreitet, dass sie diese zweite Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten hat. Laut der Mutter habe die Adem-Beraterin dies in einem Bericht an den Rechtdienst des Arbeitsamts gemeldet – mit der Begründung der Arbeitsverweigerung.
«Am 8. Oktober rief sie mich dann an, um mir mitzuteilen, dass eine Sperre des Arbeitslosengeldes von sieben Tagen gegen mich verhängt wurde», setzt Caroline fort. Als diese am 13. November von ihrer Beraterin erfahren wollte, ob die Sperre für November gelte, habe die Adem mitgeteilt, dass das Arbeitslosengeld komplett gesperrt wurde. In dem Schreiben stehe, dass Caroline nicht mehr als «unfreiwillige Arbeitslose» gelistet wird.
Auf Nachfrage von L'essentiel erklärte die Adem, dass es zu deren Grundsätzen gehöre, sich nicht über Einzelfälle zu äußern. «Wir laden die Arbeitssuchende dazu ein, ihre Beschwerde an unsere Abteilung «Service Juridique et Contentieux zu schicken», so die Adem. Das habe Caroline auch im Dezember getan. Sie warte noch immer auf eine Rückmeldung. Caroline gibt an, dass sie seit April und trotz Coronakrise, mehrere Vorstellungsgespräche gehabt habe – bisher jedoch ohne Erfolg.
*Der Name wurde geändert
(ol/L'essentiel )
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Firun 24 Joer hun ech an der Schoul gesot kritt , schreif dech an , sie fannen dir eng Arbescht , wann ech mech net selwer op Sich gemeet hätt geif ech haut nach do setzen zewarden ! Een deen schaffen well deen fennt och eng , D‘Fro as just weivill muss een sichen an wanns de eng hues as dei och mol nach net secher dats de fest agestallt gess .
Adem schuldet mir 9.300€
Die Adem ist sehr oft komplett daneben: Ich habe seit meinem 18ten Lebensjahr neben der Schule/Uni abends als Sicherheitsagent gearbeitet bis dass mein Studium abgeschlossen war. Nach Abschluss habe ich mich bei der Adem eingeschrieben um Hilfe zu erhalten einen adäquaten Job zu finden, meinen Studien entsprechend (nicht um Arbeitslosengeld zu erhalten). Ich habe dann mein Sicherheitsagentenjob in der Zwischenzeit einfach auf Vollzeit erhöht. Die Adem hat mich wöchentlich zu Vorstellungsgesprächen geschickt die in keinster Weise meiner Ausbildung entsprachen. Nur Zeitverlust durch Inkompetenz!