Eine parlamentarische Anfrage des LSAP-Abgeordneten und Düdelinger Bürgermeisters Dan Biancalana rückt am Dienstag das Thema Rassismus in den Mittelpunkt. Der Studie «Being Black in the EU» zufolge, sei Rassismus gegen Menschen mit dunkler Hautfarbe (People of Colour) ein allgegenwärtiges Problem im Großherzogtum. Biancalana bezeichnet die Ergebnisse der Studie als «alarmierend».
Laut der Untersuchung der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte fühlen sich People of Colour bei der Suche nach einem Arbeitsplatz und einer Wohnung in Luxemburg besonders diskriminiert. Biancalana erklärte, dass nur die wenigsten Rassismus-Opfer Anzeige bei der Police Grand-Ducale erstatten. Die Dunkelziffer sei also viel höher.
Drei Prozent gegen 53 Prozent
Corine Cahen, Ministerin für Familie und Integration, teilte mit, dass die Ergebnisse der Studie, für die 402 Menschen befragt wurden, «sehr ernst genommen werden müssen» und forderte «eine eingehende Analyse». Gleichzeitig warnte sie jedoch davor, die Ergebnisse Luxemburgs mit den elf anderen untersuchten Staaten (Österreich, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Malta, Portugal, Schweden und Großbritannien) zu vergleichen, da die Autoren keinen Zugang zu den entsprechenden Registern gehabt hätten.
Die Ministerin verwies auf eine Umfrage aus dem Jahr 2015, die unter 1020 Menschen in Luxemburg durchgeführt wurde. Damals erklärten lediglich 37 Teilnehmer im Zeitraum von 2012 und 2014 zu Opfern von rassistischer Diskriminierung geworden zu sein. Das entspricht einem Anteil von drei Prozent.
Staat «hat notwendige Instrumente»
Die in der Studie «Being Black in the EU» ermittelten Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache: 47 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass sie bei der Arbeitssuche aufgrund ihrer Herkunft schon einmal benachteiligt worden seien. 53 Prozent erklärten, wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert worden zu sein.
Cahen erklärte, dass «der Staat seine Bemühungen zur Bekämpfung von Diskriminierung besser ausrichten muss». Die dafür notwendigen Instrumente wie die «Charta der Vielfalt von Lëtzebuerg», das «Zentrum für Gleichbehandlung» oder der «Aktionsplan für nationale Integration» geschaffen wurden.
(fl/L'essentiel)
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An nach eppes dei zuelen kennen net stemmen well Ech gin minimum 2 mol den daach sale lulu vernannt, an 1mol sans nous vous êtes rien, an minimum 5 mol den daach op portugiesesch vernannt. Tjo Rassismus geet net nemmen emmer an eng Richtung. 50/50 baal hei am Land waat as dann mat deenen etuden weivill rasisstesch Zuwanderer et an Letzebuerg get, MA ET GET KENG.
Waat eng blödsinneg Diskussion, wann een an engem friemen Land as an een sech upasst, Sproch leiert an och schwaetzt, e bessi kultur unhellt, an sech un GESETZER haelt, a maneierlech as, dann brauchen mer net mei doriwwen ze schwaetzen. Dat nennt een integreiert egal ob schwarz giel weiss... .Mais sou lang Regierung neischt meet an dei leit dei daat alles net maan , kennen eis Politiker dei leit dei dat maan weider als Rassisten bezeechnen. Eis Politiker sin um deem Misär schold a soss keen am Land.
Et muss een sech als Regierung mol froen firwat daat dann esou ass, bestëmmt net well d'Lëtzebuerger vu sech äus eng rassistesch Astellung hun...
Ça toujours existé et rien ne changera faut être idiots pour croire au changement
Luxemburger ebenso