«Wunder des Lebens – Zeichen der Hoffnung» lautet der Titel eines Hirtenbriefs des Erzbischofs von Luxemburg, der am Sonntag veröffentlicht wurde. Erzbischof Jean-Claude Hollerich nimmt darin Stellung zum Gesetzesentwurf Nummer 6103, der das Luxemburger Strafrecht in Bezug auf den Schwangerschaftsabbruch reformieren soll. Der Entwurf soll am Mittwoch erneut vom parlamentarischen Rechtsausschuss unter die Lupe genommen werden.
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Hollerich kritisiert in seinem Hirtenbrief den Entwurf, der eine teilweise Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs unter strengen Vorgaben, darunter ein zweites obligatorisches Vorgespräch, vorsieht. Dieser Entwurf wird auch von Oppositionspolitikern und offensichtlich einigen Abgeordneten des Koalitionspartners LSAP abgelehnt. Sie sehen ihn als frauenfeindlichen Minimalkonsens an und würden bei der Liberalisierung gerne weiter gehen.
Abtreibung als «Vergehen»
Hollerich bezeichnet den Entwurf als «falschen Weg» und schreibt, der gewollte Abbruch einer Schwangerschaft bleibe «Unrecht am entstehenden Leben, an der Gesellschaft sowie im Rechtsstaat», auch wenn darauf verzichtet werde, «das begangene Vergehen als Straftat zu qualifizieren und entsprechend zu ahnden». Das fundamentale Recht auf Leben müsse «unverfügbar» bleiben und stelle eine «vernünftige Grundüberzeugung und Quelle aller anderen Rechte dar», so der Erzbischof.
Auch im Fall einer Vergewaltigung oder schwieriger familiärer oder sozialer Probleme sei eine Abtreibung moralisch nicht zu rechtfertigen, heißt es weiter. Stattdessen müssten «notleidende Mütter und Väter» von der Kirche «Beistand und Hilfe» angeboten bekommen.
«Frauenverachtendes und anachronistisches Weltbild»
Nicht nur in diversen Online-Medien und sozialen Netzen stieß der Hirtenbrief nach seiner Veröffentlichung auf heftige Kritik. Viele sehen die Stellungnahme des Erzbischofs als ungerechtfertigte Einmischung der Kirche in die Politik und Schützenhilfe für die CSV an, die innerhalb der Koalition als treibende Kraft hinter dem konservativen Charakter der Reform gilt.
Déi Jonk Gréng schreiben in einer Pressemitteilung, Hollerich versuche, «ein äußerst frauenverachtendes und anachronistisches Weltbild» zu vermitteln, das nicht nur «archaisch und fast extremistisch» sei, sondern auch nicht mehr von der Mehrheit der christlichen Gläubigen geteilt werde.
Die Jugendorganisation der Grünen fordert, dass der Staat hier weltanschaulich neutral handeln müsse und kritisiert «den Versuch der Kirche, legislative Prozesse zu ihrem Nutzen zu beeinflussen».
Das Frauenkollektiv «Cid-Femmes» reagierte zeitgleich und fordert zum wiederholten Mal eine vollständige Entkriminalisierung der Abtreibung. Der vorliegende Entwurf sei ein Kompromiss, der die Frau zur Pflegebedürftigen degradiere und ihr das Recht abspreche, selbständig und verantwortungsvoll zu handeln.
«Gelegenheit verpasst, zu schweigen»
Auch der Vorsitzende der Piratenpartei, Sven Clement, kommentierte den Hirtenbrief am Montag auf seinem privaten Blog. Clement schreibt: «Dieser Hirtenbrief ist nicht nur eine Beleidigung aller Frauen, die als Betroffene einen Schwangerschaftsabbruch durchführten, sondern von jedem, der sich für eine freie Selbstbestimmung der Frau einsetzt».
Auch die Jungsozialisten reagierten am Montag schriftlich auf die «extremistische, fanatische und frauenverachtende Position des Erzbistums», welche sie «aufs Schärfste verurteilen», um mit der Feststellung zu schließen: «Die katholische Kirche Luxemburgs hat in dieser Sache eine Gelegenheit verpasst zu schweigen».
(L'essentiel Online/mth)
Et get zeit dass Kirch sech un den zeitalter upasst!!! Wee well sei lierwelang e kand opzeien vun sengem vergewalteger?? "wou ass Papa? " .... " Euh deen ass am prisong (oder och net!!!!) well en mama vergewaltegt huet..... " " waat schaft dei Papp dann?" " Oh deen ass vergewalteger diplome!!"
Dee kritt all Mount 11.000 ++ Euro vum Staat. Da muss en sech jo och bal an d'Richtung vun der Majoritéitspartei äussern! Eng Hand wäscht di aner!
Sin ganz anverstaan, dass en neit Menschenwiesen en Geschenk ass, mee eng Fra dei Vergewaltegt gett oder dei ganz frei gesoot kritt dass hiert Kand en ganz schweieren Handicap wert hun an dei sech dann wel fir eng Ofdreiwung entscheed fannen ech ganz eierlech Vertändlech. Dass vill jonk Meedecher ongewollt schwanger gin, ok dass daat net ze enerstetzen ass sin ech jo voll anverstaan .Mee all dei Fraaen dei eng vergewaltegung hannert sech hun fannen dei missten awer den Choix kennen hun.
dier hudd vum Liewen anscheinend net déi klengsten Ahnung... Wann eng Fra zB vergewaltegt gett an dono schwanger gett soll SIE SELWER kennen décidéiren waat se well maan.... Loosst eis dach einfach nemmen mat Rou mat äeren kranken Idéen!!