

Alles in allem einer der top Ten Präsidenten der USA.
20. Januar 2021 15:59; Akt: 20.01.2021 16:29 Print
Donald Trumps Jahre als Präsident waren turbulent. (Bild: AFP)
Mit der Erstürmung des Capitols durch seine militante Anhänger endet Donald Trumps Amtszeit auf einem dramatischen Tiefpunkt: Als erster Präsident der US-Geschichte läuft gegen Trump ein zweites Impeachment-Verfahren, es drohen ihm darüber hinaus strafrechtliche Konsequenzen.
Für die über 74 Millionen Amerikaner, die dem 74-Jährigen ihre Stimme im November wieder gegeben haben, hat Trump dennoch vieles, wenn nicht alles, richtig gemacht. Zeit für eine Bilanz nach vier Jahren.
Trump tat sich mit seiner Migrationspolitik hervor. So ist unter ihm ist der Grenzzaun zu Mexiko gewachsen wie unter keinem anderen Präsidenten zuvor. Sein Wahlversprechen der «großen, wunderschönen Mauer» hat Trump nur teilweise eingelöst, was auch an den Kosten und am Widerstand aus Washington lag. Mittlerweile sind 700 Kilometer gebaut, streckenweise wurde die Mauer für insgesamt 15 Milliarden Dollar nur ausgebessert. Eines der teuersten Infrastrukturprojekte in der US-Geschichte, Gesetzesverschärfungen gegenüber illegaler Einwanderung und der illegal im Land lebenden Migranten führte zwischenzeitlich zu einem Rekordtief bei der illegalen Einwanderung, langfristig aber ging sie Studien zufolge nicht substanziell zurück.
In der Gesundheitspolitik hat Trump in den Augen seiner Anhänger alles richtig gemacht – obwohl ihn sein Versagen beim Corona-Management letztlich die zweite Amtszeit kostete. Doch Trump hat die Gesundheitsreform seines Vorgängers Barack Obama faktisch abgewürgt und so eines seiner großen Wahlversprechen eingelöst. 2019 hat seine Regierung die Versicherungspflicht ab. Mittlerweile sind mehr als zehn Prozent der Bevölkerung, über 33 Millionen Amerikaner, in Zeiten von Corona unversichert.
Das größte innenpolitische Vermächtnis nach vier Jahren Trump sieht Thomas Jäger, Politologe und USA-Experte von der Universität Köln, letztlich in der weiteren gesellschaftlichen Spaltung und in der Gewaltaufladung beider Seiten. «Wir müssen eine deutliche Zunahme an gezielter, öffentlicher Gewalt bilanzieren», so der USA-Experte und verweist auf die Ausschreitungen von Charlottesville bis zum Capitol.
Am wirksamsten war Trump in seiner Nahostpolitik. Dabei profitierte vor allem Israel. Stichworte: Verlegung der amerikanischen Botschaft nach Jerusalem, Anerkennung der Golan-Annexion, Normalisierung der Beziehungen zu vier arabischen Ländern unter Vermittlung der USA. Die Trump-Administration setzte eine harte Sanktionspolitik gegenüber Iran durch.
Mit den US-Truppenabzügen aus Afghanistan und Irak löste Trump ein weiteres Wahlversprechen ein und handelte konsequent nach seiner Doktrin «America First». Jetzt sind mit gut 60.000 Soldaten so wenig Militärangehörige in den beiden Krisenregionen stationiert wie seit 20 Jahren nicht.
Trumps größten außenpolitische Misserfolg sieht USA-Experte Jäger im Aufkündigen alter Allianzen. «Der Nationalist Trump hat der Außenpolitik seinen Stempel aufgedrückt. Er hat die Verbündeten der USA allesamt verprellt, drohte mit dem Austritt aus der Nato, griff die EU in ihrer Einheit an.» Erkenntnis: Grundsätzlich trat Trump in der Außenpolitik aggressiv auf. Jäger: «Das führte zu einer Auge-um-Auge-Außenpolitik, die nur wenig Konstruktives auf den Weg brachte.»
Steuersenkungen und eine gut laufende Weltwirtschaft haben die amerikanische Wirtschaft unter Trump bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie brummen lassen. Der Arbeitsmarkt florierte, die Arbeitslosenquote sank auf Rekordniveau. «Er setzte auf ganz viel Deregulierung. Daneben profitierte die heimische Wirtschaft auch stark von der Ausweitung der Förderung fossiler Energie – auf Kosten der Umweltpolitik, die Trump ohnehin nicht interessierte», so Jäger.
Auch Trumps harten Kurs gegenüber China verbuchen einige als Erfolg, doch tatsächlich habe sich der Handelskrieg für die USA nicht ausbezahlt, so der Politologe.
Am Ende von Trumps Amtszeit hat die Corona-Krise den Arbeitsmarkt zertrümmert, die Arbeitslosenquote fiel zwischenzeitlich ins Bodenlose. Die Staatsverschuldung unter Trump hat, wie unter allen anderen US-Präsidenten vor ihm, zugenommen und wird mit den beschlossenen Corona-Hilfspaketen weiter ins Astronomische steigen.
(L'essentiel/Ann Guenter)
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Alles in allem einer der top Ten Präsidenten der USA.
@Octopus: sehe ich auch so. Über seine Person kann man ja diskutieren, aber alles in allem als Präsident habe ich schon viel schlimmeres gesehen.
Er hat keinen Krieg angefangen, war schon lange bei keinem US Präsident mehr der Fall.
@Octopus: sehe ich auch so. Über seine Person kann man ja diskutieren, aber alles in allem als Präsident habe ich schon viel schlimmeres gesehen.
Alles in allem einer der top Ten Präsidenten der USA.
Ein schlechter Verlierer ohne Beweise, taugt nur zum Golfspielen.
Jojo dee leiwen Tellerrand, an MainstreamMedienboule, Ech wees dei sin fir dommer schweier ze iwwerwannen.
Er hat keinen Krieg angefangen, war schon lange bei keinem US Präsident mehr der Fall.
Mit wem denn? De Dicke aus Nordkorea ist ja sein Freund. Er war der einzige Ami, der bis jetzt sein eigenes Parlament angreifen liess, wo es auch Tote gab.
Schon Wahr, aber dass seine Fangemeinde das Kapitol gestürmt hat, hat auch kein anderer Präsident hin gekriegt...hmm...
Beweiser=0, et get mei Indicen das et organseiert wor am vu wiem wuel?
@Rene: Er hat mehr Coronatote als amerikanische Soldaten im 2. Weltkrieg gestorben sind.