

Das Alter der Strafmündigkeit müsste seit langem schon gesenkt worden sein. Auch ein unter 14 Jahre alter Mensch weiss, dass man jemanden nicht mit einem Messer sticht.
26. Februar 2021 19:06; Akt: 26.02.2021 19:03 Print
Im deutschen Sinsheim-Eschelbach sitzt der Schock immer noch tief: Am Mittwoch hatte ein 14-Jähriger den 13 Jahre alten Sinan T. in einem Feldgebiet am Waldrand mit einem Küchenmesser erstochen. Kurz nach der Tat nahm die Polizei den mutmaßlichen Mörder am Tatort fest – er stand neben dem blutüberströmten Opfer mit dem Messer in der Hand. Das Motiv war aller Wahrscheinlichkeit nach Eifersucht. Es habe Streitigkeiten um ein Mädchen zwischen dem verdächtigen 14-Jährigen und dem Opfer gegeben.
Am Freitag wurden neue Details bekannt: Offenbar hat das Mädchen eine aktive Rolle in der Tat gespielt. Laut Bild hatte die 12-Jährige ihren Freund Sinan mit einer Ausrede in den Wald gelockt. Der 13-Jährige war am frühen Mittwochnachmittag mit seinem Cousin und einem Freund von Sinsheim ins neun Kilometer entfernte Eschelbach gefahren. Sinan sollte dort seine Freundin treffen, die beiden waren seit vier Monaten ein Paar.
Das Mädchen überzeugte Sinan aber, mit ihr alleine in den Wald zu laufen. Dort wartete der 14-jährige Tatverdächtige. Nach einem kurzen Kampf – davon bezeugen die mit Blut und Schmutz befleckten Kleider des 14-Jährigen – verletzte der Mörder Sinan tödlich. Neben ihn stand noch das Mädchen.
Die Polizei nahm beide fest. Sie befragten sie im Beisein der Eltern. Die 12-Jährige wurde mittlerweile freigelassen, weil sie noch strafunmündig ist. Laut Bild soll sie das Küchenmesser besorgt haben.
Der 14-Jährige befindet sich in Untersuchungshaft. Doch der Jugendliche schweigt. Es ist seine zweite schwere Tat. Im vergangenen November hatte er an seiner früheren Schule im nahe gelegenen Östringen einen 13-jährigen Mitschüler mit einem Messer verletzt. Der Angreifer war nach einer Pause in das Klassenzimmer seines Opfers gekommen und hatte ihm mehrere Stichverletzungen am Oberkörper zugefügt. Der schwer verletzte Schüler wurde mit einem Rettungshelikopter in eine Klinik geflogen.
Hintergrund soll ein monatelanger Streit der damaligen Siebtklässler gewesen sein. Die Polizei sagte am Donnerstag an einer Medienkonferenz, dass der Teenager Opfer von Mobbingangriffen gewesen sei. Seine Mitschüler schikanierten ihn, weil sein Vater sich vor einigen Jahren das Leben genommen hatte. Seither zog seine Mutter ihn und drei Geschwister alleine auf.
Die Tat wurde nicht strafrechtlich verfolgt, weil der Angreifer zu jenem Zeitpunkt noch nicht strafmündig war. Doch im kleinen Sinsheim kennen die meisten Nachbarn den 14-Jährigen. Er soll oft aggressiv gewesen sein, erzählen sie Reportern der Bild-Zeitung. Ein Anwohner sagt: «Die ganzen Jugendlichen hatten Angst vor ihm. Er ist ein wahrer Teufel.»
Die Staatsanwaltschaft geht im jüngsten Fall von Mord aus, weil der Beschuldigte das Merkmal der Heimtücke erfülle. Die Polizei will auch Anhaltspunkten für eine mögliche Tatbeteiligung des Mädchens nachgehen. Denn für den leitenden Ermittler ist klar: Es handelt sich um eine geplante Tat. «Wenn man sich gezielt ein Messer beschafft und das Opfer an den Waldrand lockt, dann gehe ich von einer Tötungsabsicht aus», sagte der Mannheimer Polizeivizepräsident Siegfried Kollmar.
(L'essentiel/Karin Leuthold)
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Ass schued wann Gehir uewen ausschalt an do ass ganz egal wéi aal een ass, et get absolut KENG Entschëllegung!
Wer mit 14 schon schwere Körperverletzung und Mord hinter sich hat gehört auf ewig weggeschlossen
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Wer mit 14 schon schwere Körperverletzung und Mord hinter sich hat gehört auf ewig weggeschlossen
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