
wat e Wahnsink...
21. September 2018 13:54; Akt: 21.09.2018 14:27 Print
Der Ernährungspsychologe Brian Wansink steht in der Kritik (Bild: L'essentiel)
Seine Theorien sind interessant, oft bahnbrechend und vor allem immer eines: medienwirksam. Der Ernährungspsychologe der Cornell University, Brian Wansink, erklärt uns seit Jahren, wie wir essen, warum, was, wann und vor allem, was wir dabei alles falsch machen. Auf unzähligen Studien steht sein Name. Und genau das rückt ihn jetzt wieder ins Rampenlicht, allerdings im negativen Sinne. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, veröffentlichte die Fachzeitschrift «Jama» nun einen Beitrag, der sich mit den Studien Wansinks beschäftigt. «Jama» kommt zu einem Ergebnis, das die Karriere des Psychologen nicht nur bedenklich ins Wanken bringen könnte: Gleich sechs seiner Arbeiten werden zurückgezogen, da man sie nicht wissenschaftlich fundieren könne.
Bildstrecken Gibt es Leben auf dem Eismond?Das ist nicht das erste Mal, dass Wansinks wissenschaftliche Methoden in der Kritik stehen. 13 seiner Arbeiten wurden bereits zurückgezogen. Seinen Posten an der Uni hat er daraufhin aufgegeben. Wie die SZ schreibt, müsse dies nicht unbedingt bedeuten, dass alles worauf Wansinks Name steht falsch sei, auch die besagte Studien könnten einen «wahren Kern» enthalten. Allerdings könne man diesen nicht mit korrekten wissenschaftlichen Methoden nachweisen.
Der Psychologe selbst hatte den Stein um seinen Hals ins Rollen gebracht, als er im Jahr 2016 auf einem Blogeintrag davon schwärmte, dass eine seiner Doktorantinnen aus jeder noch so gescheiterten Untersuchung noch etwas brauchbares herausziehen könne. Tatsächlich wurde diese wohl nicht ganz ernstgemeinte Aussage, der Ausgangspunkt für eine Überprüfung seiner Methoden und tatsächlich zeigten sich Unstimmigkeiten, die «Pizza Papers» bekannt wurden. Der Vorwurf wurde laut, Wansink und seine Mitarbeiten würden an Statistiken so lange herumdoktoren, bis ein Ergebnis herauskäme, das zu einer These passe, die dann aufgestellt wird. Das «New York Magazine» bezeichnete seine Methoden bereits im Februar 2017 als «schockierend unprofessionell».
(sb/L'essentiel)
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