
D2? Sollte es nicht D3 sein.
28. September 2018 07:42; Akt: 28.09.2018 07:55 Print
Vitamin D ist für den menschlichen Körper lebenswichtig: Es ist relevant für Knochenaufbau und Zahnbildung, soll aber auch das Gehirn stärken und sogar vor Krebs schützen. Hat man zu wenig davon, können Osteoporose, Parkinson, Diabetes und Demenz die Folge sein.
Bildstrecken «Stress schaltet den inneren Rhythmus aus»Auch beim Kaffeetrinken ist richtiges Timing allesIn Australien gibts jetzt Broccoli-Kaffee So wird aus Sonnenstrahlen Vitamin DUm das zu verhindern, empfehlen Forscher und Mediziner, sich regelmäßig der Sonne auszusetzen. Die braucht es, damit der Körper das sogenannte Sonnenvitamin selbst bilden kann (Vitamin D3). Allerdings reicht die Sonneneinstrahlung in unseren Breitengraden oft nicht aus (vor allem im nahenden Winter), und Vitamin-D-Mangel ist die Folge.
Diesen über die Nahrung zu decken, ist schwierig, weil Vitamin D (als Vitamin D2) nur in wenigen Lebensmitteln vorkommt – in relevanten Mengen nur in fetthaltigem Fisch wie Lachs, in Eiern und einigen Pilzen – und man müsste davon Unmengen essen.
Kakao im Fokus
Eine weitere, bisher unbekannte Vitamin-D-Quelle haben nun Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg nachgewiesen, wie sie im Fachjournal «Food Chemistry» schreiben: Kakao.
Das Team um Gabriele Stangl hatte sich diesen aufgrund dessen Herstellungsprozesses genauer angeschaut. Kakaobohnen werden nach der Fermentation getrocknet. Dazu werden sie auf Matten gelegt und ein bis zwei Wochen der Sonne ausgesetzt. Die Vermutung der Forscher: Dadurch könnten sich die Vorstufen des Vitamin D, die vermutlich aus harmlosen Pilzen stammen, zu Vitamin D2 umwandeln.
Um ihre These zu prüfen, analysierten die Wissenschaftler verschiedene Kakaoprodukte mit Hilfe moderner Maßenspektrometrie.
Gute Schokolade, schlechte Schokolade
Dabei zeigte sich, dass Kakao durchaus eine ernst zu nehmende Vitamin-D-Quelle ist, wobei sich der Gehalt von Produkt zu Produkt stark unterscheidet. Während etwa in Kakaobutter und dunkler Schokolade sehr viel enthalten ist, findet sich in weißer Schokolade nur wenig davon.
Das ist laut Stangl nicht verwunderlich, «da der Kakaogehalt in weißer Schokolade deutlich geringer ist. Das bestätigt unsere Annahme, dass Kakao die Quelle für das Vitamin D2 ist.»
Jetzt aber große Mengen davon zu futtern, hält die Forscherin für keine gute Idee. «Man müsste Unmengen an Schokolade essen, um darüber den Bedarf an Vitamin D2 zu decken. Das wäre aufgrund des hohen Zucker- und Fettanteils extrem ungesund.» Das Ergebnis der Studie sei vielmehr dafür wichtig, korrekte Daten darüber zu erlangen, welche Nährstoffe die Bevölkerung im Durchschnitt zu sich nimmt.
Das Team untersucht nun im Rahmen des vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Kompetenzclusters NutriCard, ob sich zuckerfreie, kakaohaltige Lebensmittel produzieren lassen und ob diese zu einem verbesserten Vitamin-D2-Spiegel beim Menschen beitragen können.
(L'essentiel/fee)
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