Michigan15-Jähriger tötet drei Mitschüler an High School
An einer High School in Michigan eröffnete ein Schütze das Feuer. Neben den drei Verstorbenen gibt es acht Verletzte. Ein 15-Jähriger befindet sich in Gewahrsam.

Ein 15-jähriger Schüler hat an seiner Highschool im US-Staat Michigan drei Mitschüler erschossen und acht weitere Menschen verletzt. Der Täter wurde kurz darauf von der Polizei festgenommen. Das Motiv für die Tat an der Oxford High School in Oxford Township sei nicht bekannt, erklärten die Behörden. Die Gemeinde mit rund 22.000 Einwohnern liegt etwa 50 Kilometer nördlich von Detroit.
Die Beamten hätten den Schützen wenige Minuten nach den Schüssen gestellt und ihn festgenommen, sagte der Polizeichef von Oakland County, Mike McCabe, auf einer Pressekonferenz. Er habe die Waffe noch bei sich gehabt und sei nicht verletzt worden. Bei dem Täter wurden eine halb automatische Waffe und mehrere Magazine sichergestellt. Zwei der Verletzten würden operiert, die sechs anderen seien in stabilem Zustand, sagte McCabe. Bei den Todesopfern handele es sich um einen 16-jährigen Jungen und zwei Mädchen im Alter von zwölf und 17 Jahren.
Täter war bisher nie polizeilich aufgefallen
Die Schule wurde abgeriegelt, einige Schüler mussten sich in verschlossenen Klassenzimmern aufhalten, während die Beamten das Gebäude durchsuchten. Kurz nach 14 Uhr sei ein Rettungshelikopter auf dem Parkplatz der Schule gelandet.
McCabe sagte, die Ermittler wollten Beiträge in den sozialen Medien nach Hinweisen auf ein mögliches Motiv durchsuchen. Der festgenommene 15-Jährige sei nach seinen Informationen noch nie polizeilich aufgefallen.
Es gab Drohungen im Vorfeld
Eine Mutter berichtete, ihr Sohn, ein Zwölftklässler, sei am Dienstag nicht zum Unterricht gegangen, weil er von Drohungen gegen die Schule gehört habe. Auch andere Schüler hätten aus diesem Grund nicht in die Schule gehen wollen.
Die Schulleitung stellte in diesem Monat zwei Elternbriefe auf die Website der Schule, in denen sie auf Gerüchte über Drohungen nach einem bizarren Vandalismusvorfall reagierte. Laut einem Schreiben des Schulleiters Steve Wolf vom 4. November warf jemand einen Hirschkopf vom Dach der Schule in einen Innenhof, bemalte mehrere Fenster mit roter Acrylfarbe und verwendete dieselbe Farbe auf Beton in der Nähe des Schulgebäudes. Ohne auf diesen Vorfall einzugehen, wurde in einem zweiten Brief am 12. November versichert, dass es keine Drohungen gegen die Schüler oder das Gebäude gegeben habe.
Biden spricht Mitgefühl aus
In den USA kommt es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen, weil Schützen an Schulen das Feuer eröffnen. Schusswaffen sind in den Vereinigten Staaten verhältnismäßig leicht zu bekommen. Strengere Waffengesetze scheitern in der Regel an den Republikanern im Kongress und an der mächtigen Waffenlobby. US-Präsident Joe Biden hat Maßnahmen zur Eindämmung von Waffengewalt in Aussicht gestellt, bislang aber ohne konkrete Ergebnisse.
Biden sprach den Angehörigen der Opfer an der Oxford High School sein Mitgefühl aus. «Meine Gedanken sind bei den Familien, die den unvorstellbaren Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen ertragen müssen», sagte er bei einem Besuch im Bundesstaat Minnesota. Michigans Gouverneurin Gretchen Whitmer nannte die Tat «schrecklich». Sie teilte mit: «Wir haben die Verantwortung, alles zu tun, um uns gegenseitig zu schützen, und wir haben die Mittel, um Waffengewalt zu reduzieren. Niemand sollte Angst haben, in die Schule, zur Arbeit, in ein Gotteshaus oder sogar in sein eigenes Haus zu gehen.»
(L'essentiel/afp/roa/chk)