Suezkanal20 Schiffe mit lebender Fracht an Bord sind blockiert
Nicht nur Schiffe mit Computer oder Öl an Bord können die Verbindung zwischen Asien und Europa derzeit nicht passieren. Auch Lebendtransporte stecken fest.

Jeden Tag passieren Waren im Wert von zehn Milliarden Dollar den Suezkanal, jetzt läuft nichts mehr. Benzin, Autos, Computer – etliche Gütertransporte sind blockiert. Der Grund: Seit Dienstag versperrt ein riesiges, 400 Meter langes Containerschiff die Wasserstraße zwischen Asien und Europa.
Am Samstag soll ein neuer Versuch unternommen werden, das festsitzende Containerschiff wieder frei zu bekommen. Die Reederei hofft auf die Gezeiten. Zehn Schlepper seien im Einsatz. Am Ufer und am Boden des Kanals nahe dem Schiffsbug werde Sand abgegraben, sagte Reedereichef Yukito Higaki am Freitagabend.
Uhr tickt
Denn die Zeit läuft: Wie unter anderem der «Guardian» schreibt, sind unter den blockierten Schiffen auch mindestens 20, die lebende Tiere transportieren. Während einige dieser Frachter noch darauf warten, überhaupt in den Kanal einfahren zu könne, stecken nach Angaben eines Sprechers von Marine Traffic «drei solche Schiffe an verschiedenen Punkten im Kanal fest».
Fünf Schiffe sollen demnach Lebendfracht in Spanien, weitere neun in Rumänien geladen haben. Dies geht aus Angaben der NGO Animals International hervor. Zwei Schiffe mit lebenden Tieren an Bord haben Spanien jeweils am 15. und 16. März verlassen.
Zurzeit bestünde keine unmittelbare Gefahr für die Tiere. Sollte die Havarie der Ever Given jedoch noch länger dauern, müsste über zusätzliche Futterlieferungen nachgedacht werden. Die nahegelegenen Häfen von Suez und Port Said kämen dabei ins Spiel.
(L'essentiel/Denis Molnar)