#BringBackOurGirls21 Chibok-Mädchen treffen ihre Eltern wieder
Sie waren zweieinhalb Jahre in den Fängen der Terror-Miliz Boko Haram in Nigeria. Nun werden 21 Mädchen wieder mit ihren Familien vereint.

Fast 300 Mädchen waren im April 2014 aus dem entlegenen Chibok im Nordosten Nigerias verschleppt worden. Der Fall lenkte die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf den Konflikt mit der Boko Haram. Unter dem Schlagwort BringBackOurGirls wurde eine weltweite Kampagne für ihre Befreiung gestartet.
Einigen der Mädchen gelang bereits kurz nach der Entführung die Flucht, die meisten blieben aber in den Händen der Extremisten und mussten teilweise auch welche von ihnen heiraten. 21 wurden schließlich am Donnerstag freigelassen und von den Behörden nach Abuja geflogen.
Die meisten Eltern seien am Sonntag in der Hauptstadt Abuja eingetroffen, um ihre Töchter in die Arme zu schließen, sagte einer der Väter, Tsambido Hosea Abana, der Nachrichtenagentur AP. Die Familien seien seither über Straßen voller Schlaglöcher, durch Straßensperren des Militärs und in ständiger Angst vor Anschlägen bis in die Hauptstadt gekommen, sagte Abana.
«Einige von ihnen kamen mit Babys zurück»
Der Vater äußerte Sorge darüber, welche Torturen die Mädchen in ihrer Gefangenschaft durchmachen hatten müssen. «Einige von ihnen kamen mit Babys zurück», sagte Abana. «Sollen wir die Babys töten? Wir werden dazu nicht in der Lage sein, denn es wäre, als ob wir die Mädchen nicht zurückhaben wollen. Gott weiß, warum es passiert ist. Es ist Gottes Wille.»
197 der Mädchen aus Chibok sind noch in den Händen der Boko Haram. Auch über ihre Freilassung werde weiter verhandelt, hieß es von der Regierung. Darüber, wie die 21 nun freikamen, gibt es unterschiedliche Angaben. Zwei Militärvertreter sagten der AP, dass im Gegenzug vier Boko-Haram-Kommandeure freigelassen worden seien.
Ein Unterhändler, der bei vorherigen Verhandlungen über die Freilassung der Mädchen, aber nicht bei dieser dabei war, sagte hingegen, es sei ein hohes Lösegeld gezahlt worden. Die Zahlung habe die Schweiz im Auftrag Nigerias abgewickelt.
(L'essentiel/pat/sda)