José Mourinho«222 Millionen für Neymar ist nicht teuer»
Der Transfer Neymars zu Paris St-Germain geht heute in die nächste Runde. Jürgen Klopp und José Mourinho sehen den Megadeal ganz verschieden.

Liverpools Trainer Jürgen Klopp reagierte in München anlässlich des Vorbereitungsturnier der FC Bayern, das Atlético Madrid im Elfmeterschießen gegen Liverpool gewann, mit Unverständnis über den Transfer von Neymar. «Ich dachte eigentlich immer, Financial Fairplay wäre dafür erfunden worden, dass so etwas nicht geht. Aber offensichtlich ist Financial Fairplay mehr so ein Vorschlag und keine wirkliche Regel.»
PSG scheint tatsächlich gewillt, den Transfer mit einem Gesamtvolumen von angeblich einer halben Milliarde Euro abzuwickeln. 222 Mio. Euro beträgt allein die festgeschriebene Ablöse des 25-jährigen Brasilianers. Dann ist die Rede von einem 100-Millionen-Euro Signing Bonus. Und pro Woche soll Neymar dann auch noch rund 600.000 Euro verdienen.
ManCity und PSG
«Es gibt auf der Welt zwei Vereine, die eine solche Summe zahlen können», so Klopp, der sich aber sogleich selber korrigierte. «Gut, jetzt gibt es vielleicht drei. Jetzt kann Barcelona das vielleicht auch bezahlen, wenn sie das Geld nicht für andere Zwecke brauchen.» Die besagten Vereine, «und das weiß eigentlich auch jeder» (Klopp), seien Manchester City und Paris St-Germain. Beide werden von reichen Besitzern aus Abu Dhabi und Katar finanziert. Klopp: «Ich hoffe, solche Transfers werden die Ausnahme bleiben - aber wer weiß das schon.»
Andere Erfolgstrainer haben andere Betrachtungsweisen zu Neymars laufendem Wechsel. Der Portugiese José Mourinho, der Manager von Manchester United, findet dass die Ablösesumme von 222 Mio. Euro für Neymar nicht teuer sei. «Als wir vor einem Jahr Paul Pogba holten (derzeit Weltrekord-Transfer), sagte ich auch schon, dass diese 105 Mio. Euro eigentlich nicht teuer sind. Neymar zählt zu den besten Fußballern der Welt. Für ihn sind 222 Mio. Euro nicht zu viel. Als zu teuer erachte ich Transfers in der Größenordnung von 50, 60, 100 Millionen Euro für Spieler, denen die ganz gute Qualität abgeht.»
Die englische Daily Mail machte sich in seiner Donnerstagsausgabe einen Spaß daraus aufzuzeigen, wie man die 222 Mio. Euro für Neymar auch in ein komplettes Team hätte investieren können. Heraus kam folgende Elf: Jordan Pickford (Everton) - Dani Alves (PSG), Antonio Bonucci (Milan), Antonio Rüdiger (Chelsea), Sead Kolasinac (Chelsea) - Nemanja Matic (Manchester United), Vicente Iborra (Leicester City) - Juan Cuadrado (Juventus), Wayne Rooney (Everton), Douglas Costa (Juventus) - Javier Hernandez (West Ham).
(L'essentiel/sda)