Sexologin klärt auf: 3 Mythen zum weiblichen Orgasmus

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Sexologin klärt auf3 Mythen zum weiblichen Orgasmus

G-Punkt, Squirten, Penetration: Eine Expertin räumt mit Gerüchten zum Höhepunkt der Frau auf.

Geraldine Bidermann
Gloria Karthan
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Geraldine Bidermann
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Gloria Karthan
Der weibliche Orgasmus ist eines der intensivsten Gefühle, zu dem der weibliche Körper fähig ist. Dieses Gefühl zu erlangen, fällt aber nicht allen gleich leicht.

Der weibliche Orgasmus ist eines der intensivsten Gefühle, zu dem der weibliche Körper fähig ist. Dieses Gefühl zu erlangen, fällt aber nicht allen gleich leicht.

Pexels/Koolshooters

Um den weiblichen Orgasmus ranken sich zahlreiche Mythen. Welche davon stimmen? Und was gehört eher in die Welt der Legenden? Die Sexologin Sarah Klapisch ordnet drei Behauptungen ein und erklärt, was Sache ist.

Was ist ein weiblicher Orgasmus?

Mythos 1: Es gibt klitorale und vaginale Orgasmen

Falsch! Einen vaginalen Orgasmus ohne Einbezug der Klitoris gibt es nicht. Sarah Klapisch sagt: «Die Klitoris ist größer, als viele denken. Sie sieht aus wie ein Schmetterling, welcher um den Vaginaeingang herum geht. Wenn die Vaginawand stimuliert wird, wird also auch automatisch die Klitoris stimuliert.»

Vielen Frauen falle es allerdings leichter, durch die direkte, äußerliche Stimulation zum Orgasmus zu kommen als durch penetrativen Sex. «Dies hat mit der Anatomie zu tun – je nach Körper wird die Klitoris bei der Penetration durch die Reibung des Penis stimuliert, oder eben weniger», so Klapisch.

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Mythos 2: Der G-Punkt ist klein und schwer zu finden

Falsch! «Der G-Punkt ist kein Punkt, sondern eine Fläche», sagt die Sexologin. Und gar nicht so schwierig zu finden: «Wenn man mit dem Daumen in die Vagina geht und in Richtung des Schambeins drückt, stößt man auf eine raue, schwamm-ähnliche Stelle. Diese ist mit mehr Nervenzellen besetzt als der Rest der Vagina, was bei Berührung sehr starke Erregung auslösen kann, wenn man diese Region regelmäßig trainiert», erklärt sie.

Alle haben Lust, nur du nicht?

Mythos 3: Frauen haben keine Ejakulation

Jein! «Nicht alle Frauen empfinden die Stimulation der G-Zone als das Höchste der Gefühle. Wenn sie es jedoch als lustvoll empfinden, kann es tatsächlich dazu kommen, dass eine milchige bis hellgelbe Flüssigkeit abgesondert wird (auch «Squirten» genannt)», erklärt Sarah Klapisch. Bei manchen seien es nur ein paar Tröpfchen, bei anderen mehrere Milliliter. Dabei handele es sich um eine Flüssigkeit aus den Skene-Drüsen, die sich rechts und links der Harnröhre befinden.

Orgasmus hin oder her – jede Frau ist anders und besitzt unterschiedliche Vorlieben und Lustzonen.

«Wichtig ist, dass du nie aufhörst, dich selbst zu entdecken und so lernst, was du gerne magst und dies auch kommunizierst», so Klapisch. Das gilt übrigens auch für lange Beziehungen: Sex immer veränderbar und ein Trainingsfeld. Viel Spaß beim Üben!

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