PakistanZahl der Toten nach Anschlag in Pakistan steigt auf 89
In der Stadt Peshawar ist es am Montag zu einer Explosion gekommen, die das Dach einer Moschee einstürzen ließ. Hinter dem Anschlag werden pakistanische Taliban vermutet.
Die Zahl der Toten nach einem Selbstmordanschlag in einer Moschee im Nordwesten Pakistans ist auf mindestens 89 gestiegen. In der Nacht zum Dienstag seien mindestens zehn Tote aus den Trümmern des eingestürzten Gebäudes geborgen worden, sagte ein örtlicher Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Mehr als 220 Menschen seien verletzt worden. Der Angriff ereignete sich am Montag während des Mittagsgebets in einer Hochsicherheitszone der Stadt Peschawar, in der sich auch viele Polizeigebäude befinden.
Der Selbstmordattentäter hatte seine Sprengstoffweste der Polizei zufolge gezündet, als Gläubige in dem Gotteshaus beteten. Das Dach der Moschee habe durch die Explosion nachgegeben, sagte der Polizeibeamte Zafar Khan. Zum Zeitpunkt des Anschlags waren nach Polizeiangaben 300 bis 350 Menschen in der Moschee. Nach Angaben des Gouverneurs der Provinz Khyber Pakhtunkhwa mit der Hauptstadt Peshawar, Ghulam Ali, könnte die Zahl der Opfer noch steigen.
Moschee war in Hochsicherheitszone
Das Polizeigelände mit der Moschee befindet sich in einer Hochsicherheitszone in Peshawar, ebenso wie mehrere Regierungsgebäude. Wie der Attentäter so weit auf das Gelände vordringen konnte, war zunächst nicht bekannt.
Premierminister Shehbaz Sharif verurteilte den Anschlag und wies die Behörden an, die beste medizinische Versorgung der Verletzten sicherzustellen. Auch der frühere Premierminister Imran Khan verurteilte die Tat. Er schrieb auf Twitter von einem terroristischen Selbstmordanschlag.
Wer hinter dem Anschlag steckte, war zunächst unklar. Verdächtigt werden in solchen Fällen, die häufig Peshawar trafen, meistens die pakistanischen Taliban, die als Tehreek-e-Taliban Pakistan bekannt sind. Die TTP führen seit 15 Jahren einen Aufstand, bei dem sie sich für eine stärkere Durchsetzung islamischen Rechts im Land einsetzen. Sie fordern auch die Freilassung von inhaftierten Mitgliedern und einen Rückgang der Militärpräsenz in früheren Stammesregionen.