Prozess in Luxemburg36-jährige Frau soll Vater erstochen haben
LUXEMBURG - Eine psychisch kranke Frau muss sich vor der Kriminalkammer Luxemburg wegen des Mordes an ihrem Vater verantworten. Sie selbst streitet die Tat ab.

Der Fall wird seit Dienstag am Bezirksgericht Luxemburg verhandelt.
Eine 36-jährige Frau soll im Vorjahr in der Stadt Luxemburg ihren eigenen Vater erstochen haben. Die Angeklagte, der eine lebenslange Strafe droht, steht seit Dienstag vor Gericht. Sie soll ihren damals 81-jährigen Vater in einem Haus am Boulevard Marcel Cahen mit einem Küchenmesser ermordet haben, berichtet das Tageblatt. Polizeibeamte trafen die Frau am 27. Februar 2015 um 1 Uhr morgens mit blutverschmierter Kleidung an. In ihrer Tasche trug sie ein Messer, an dem noch Blut klebte.
Der Zeitung zufolge kämpft die Frau mit schweren psychischen Problemen. Sie sei derzeit in der geschlossenen Abteilung der Ettelbrücker Spezialklinik CHNP untergebracht. Laut einem Gutachter leide die Frau an Schizophrenie und habe mehrere Suizidversuche hinter sich. Sie habe zeitweise behauptet, die Tochter des Großherzogs zu sein. Zudem wurde bei der Angeklagten das Asperger-Syndrom festgestellt, eine Art Autismus.
Die Frau selbst streitet ab, psychisch krank zu sein. «Ich habe meinen Vater nicht umgebracht», sagte die 36-Jährige vor der Kriminalkammer in der Hauptstadt. Sie habe nur deshalb ein Geständnis abgelegt, weil sie ins Gefängnis wollte. Sie lebe gern zurückgezogen. Der Prozess wird am Mittwoch mit der Aussage der Mutter fortgesetzt.
(L'essentiel)