Psychologie6 Tipps, die gegen Einsamkeit helfen
Psyche und Körper leiden darunter, wenn du dich einsam fühlst. Wir verraten, was dagegen hilft und warum allein nicht gleich einsam ist.

- von
- Geraldine Bidermann

Einsamkeit ist weit verbreitet und kann viele Ursachen haben. Wir haben einige Tipps, die dich auf andere Gedanken bringen.
Jeder hat sich schon einmal allein gefühlt. Speziell im Sommer kann es schnell so wirken, als ob alle an eine Grillparty eingeladen sind oder mit ihren Besties am Festival tanzen – dabei gibt es auch in den warmen Monaten viele Menschen, die sich allein fühlen. Wir haben Tipps, die helfen.

Für Einsamkeit musst du dich niemals schämen, sie ist viel verbreiteter, als du denkst.
Häufige Gründe für Einsamkeit
Warum fühlt man sich allein? Natürlich sind alle Schicksale verschieden, aber diese vier sind häufige Gründe für Einsamkeit:
Neue Situationen aufgrund von Lebensveränderungen
Umziehen, neue Stadt, neuer Job, neue Wohnung: Solche Veränderungen sind einschneidend und speziell anfangs nicht immer einfach.Du kannst dich nicht aufraffen
Wenn wir traurig sind, sind wir eher nicht in der Stimmung, andere Menschen zu treffen, und bleiben lieber vom Rest der Welt isoliert. Das verstärkt die Einsamkeit – und die Passivität.Qualität vor Quantität
Hast du viele Follower und Followerinnen auf Social Media, fühlst dich aber trotzdem einsam? Es kommt nicht auf die Anzahl Freunde an, sondern die Qualität. Hast du eine Person in deinem Leben, mit der du über deine Gefühle und Sorgen sprechen kannst?Sich anders fühlen
Der subjektive Gedanke, ganz anders zu sein als andere, macht einsam. Auch schwere Schicksalsschläge geben einem das Gefühl, allein auf der Welt zu sein.
Was auch immer der Grund für deine Einsamkeit ist, wir haben ein paar Tipps, die helfen könnten.

Einsamkeit ist weit verbreitet und kann viele Ursachen haben. Wir haben einige Tipps, die dich auf andere Gedanken bringen.
1. Sprich mit jemandem
Schon kurze Begegnungen können gegen das Gefühl der Einsamkeit helfen. Besonders positiv fürs Gemüt kann es sein, anderen Hilfe anzubieten – etwa, wenn jemand verloren an der Bushaltestelle steht oder mit dem Kinderwagen vor der Treppe nicht weiterkommt. «Kann ich Ihnen helfen?» Auf diese Weise kommt man ins Gespräch, erhält Wertschätzung und hat etwas Gutes getan. Natürlich entstehen so nicht sofort tiefe Freundschaften. Aber sie sind ein Anfang auf dem Weg aus der Einsamkeit und helfen gegen das Gefühl der Isolation.
2. Natur und Bewegung
Halte dich, so oft es geht, in der Natur auf. Das wirkt sich positiv auf die psychische Gesundheit aus, fördert die Achtsamkeit und gibt dir ein geborgenes Gefühl, wenn du zwischen Bäumen, Wiesen und Tieren bist. Auch richtiges Auspowern beim Sport hilft, den Kopf zu lüften und Selbstbewusstsein aufzubauen.

Bewege dich regelmäßig – das lüftet den Kopf und steigert das Selbstbewusstsein.
3. Stell dein Smartphone ab
Je einsamer du dich fühlst, umso verlockender ist es, sich in ewigem Tiktok-Scrollen zu verlieren oder rund um die Uhr auf Instagram zu sein. Das suggeriert dir eine Nähe zu anderen Menschen, die aber leider so nicht existiert. In Wahrheit wirst du dich oft noch deprimierter und ausgelaugter fühlen, wenn du anderen beim Partymachen zuschaust. Denke daran: Nicht alle haben einen Riesenspaß, auch wenn sie auf ihren Insta-Accounts das Gegenteil beweisen wollen.

Social Media simuliert dir das Gefühl von Nähe – lässt dich aber noch einsamer zurück. Außer du findest Verbündete, mit denen du chatten und dich austauschen kannst.
4. Trete Clubs bei
Gemeinsames Engagement verbindet. Wenn es die Zeit erlaubt, kann ein Ehrenamt gegen die Einsamkeit helfen. Auch Haustiere wie Hunde erleichtern es häufig, mit anderen ins Gespräch zu kommen. Genauso wie Mannschaftssport, Töpfer-Ateliers oder ein neues Yoga-Studio. Du weißt nicht recht, wie du Anschluss finden sollst? Auf Facebook gibt es zum Beispiel Gruppen für Leute, die neu in eine Stadt gezogen sind.

Geht es dir bei diesem Anblick auch gleich besser? Wenn du keine Tiere halten kannst oder möchtest, lohnt es sich vielleicht, einen Aushang für Dogsitting zu machen – oder in einem Tierheim auszuhelfen.
5. Genieße deine eigene Gesellschaft
Man kann sich inmitten der bemühtesten Freunde einsam fühlen, dafür aber allein in seiner Wohnung sicher aufgehoben. Allein sein heißt nicht unbedingt einsam sein. Werde dir deiner liebenswerten Seiten bewusst und kümmere dich gut um dich selbst. Oft sind es Kleinigkeiten, die im Alltag guttun: In der Wohnung einen Strauß Blumen aufstellen, etwas Feines für dich selbst kochen, eine neue Playlist kreieren oder draußen einen Kaffee trinken.

Gönne dir heute etwas, zum Beispiel einen Strauß Blumen, und sei lieb zu dir selber.
6. Öffne dich
Auch wenn es Überwindung braucht: Gib anderen Menschen Einblick in dein Seelenleben und leide nicht im Stillen. Gibt es jemanden, dem du dich anvertrauen kannst? Wenn du dich nicht wohl dabei fühlst, mit Freunden oder Familie zu sprechen, kannst du darüber nachdenken, zur Psychotherapie oder zu einem Coaching zu gehen. Wenn du über längere Zeit, mehrere Wochen, unter dem Einsamkeitsgefühl leidest und keine Maßnahmen dagegen ergreifst oder ergreifen kannst, ist es sicher sinnvoll, dir professionell helfen zu lassen.