Reality-Show«Absolut unmenschlich» – Teilnehmer brechen bei «Squid Game»-Dreh zusammen
In England laufen aktuell die Dreharbeiten einer Reality-Show, die dem Netflix-Hit «Squid Game» nachempfunden ist. Dabei sollen am Set harsche Bedingungen herrschen, wie mehrere Teilnehmende berichten.

- von
- Rouven Felix
Der überwältigende Erfolg der Serie «Squid Game» veranlasste Netflix dazu, eine Reality-Show zu drehen, die dem koreanischen Original nachempfunden ist. Wie im Vorbild treten 456 Kandidatinnen und Kandidaten in einer Reihe von Spielen an – es sind exakt dieselben wie in der Netflix-Serie. Dem Gewinner winken am Ende 4,56 Millionen Dollar (4,2 Millionen Euro).
Einziger Unterschied der Reality-Show ist, dass die Teilnehmenden nicht getötet werden. Dennoch gleicht das Set laut einem Teilnehmer einem Kriegsgebiet. So sollen zum Beispiel eisige Temperaturen am Set geherrscht haben. Seine Anschuldigungen haben durchaus Hand und Fuß: Ende Januar berichteten britische Medien von drei Teilnehmenden, die sich am Set aufgrund von Verletzungen medizinisch behandeln lassen mussten.
Für Sicherheit war stets gesorgt
Netflix ließ die Anschuldigungen nicht tatenlos auf sich ruhen. «Die Gesundheit der Schauspieler und der Crew sowie die Qualität der Sendung liegen uns sehr am Herzen. Jegliche Andeutungen, dass der Wettbewerb manipuliert ist, oder Behauptungen, dass den Spielern ernsthafter Schaden zugefügt wird, sind einfach unwahr», konterte der Streaming-Anbieter.
Es seien stets Sanitäter am Set gewesen und die Teilnehmenden hätten über die tiefen Temperaturen Bescheid gewusst. Zudem ist es laut Netflix ausschließlich zu leichten Verletzungen gekommen.
So äußern sich die Teilnehmenden über die Bedingungen am Set
Die Teilnehmenden beurteilen die Lage etwas anders. Gegenüber «Variety» erklärt eine Teilnehmerin, dass die Bedingungen «nicht so extrem sind, wie die Leute sagen, aber auch definitiv nicht so normal, wie es von Netflix dargestellt wird». Insbesondere die kalten Temperaturen, die während des Spiels «Grünes Licht, rotes Licht» herrschten, hätten den Teilnehmenden zugesetzt. «Die Bedingungen waren absolut unmenschlich und hatten nichts mit dem Spiel zu tun», sagt eine Teilnehmerin. «Hätte man uns gesagt, dass es so kalt sein würde, hätte niemand die Reise angetreten», lässt sich ein anderer Teilnehmer von «Variety» zitieren.
Aufgrund der harten Bedingungen seien mehrere Personen im Stehen zusammengekracht und teils auch mit dem Kopf auf dem Boden aufgeprallt. Die Betroffenen erhielten zwar umgehend medizinische Hilfe, das Spiel wurde dennoch nicht unterbrochen. Allgemein seien keinerlei Pausen gewährleistet worden, obwohl das Spiel weitaus länger gedauert habe als ursprünglich geplant.