OGBL – ACL-Mitarbeiter sollen über Streik abstimmen

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OGBLACL-Mitarbeiter sollen über Streik abstimmen

LUXEMBURG – Die Zeit der Verhandlungen ist vorbei: Beim Streit mit der Direktion des ACL will der OGBL die Mitarbeiter über einen Streik abstimmen lassen.

Wird beim ACL bald gestreikt? Die Beschäftigten sollen nächste Woche darüber abstimmen.

Wird beim ACL bald gestreikt? Die Beschäftigten sollen nächste Woche darüber abstimmen.

«Die Betriebsleitung war nicht auf einen Kompromiss aus», sagt OGBL-Zentralsekretär Pit Schreiner im Gespräch mit L’essentiel. Er meint damit die Verhandlungen mit der Direktion des Luxemburger Automobilclubs ACL, die am Donnerstag spektakulär gescheitert waren. «Schon am Freitag gab es beim ACL eine Personalveranstaltung, bei der eine neue Gehaltstabelle präsentiert wurde», sagt Schreiner. «Das scheint im Vorfeld vorbereitet worden zu sein. Es sieht so aus, als ob die Direktion von Anfang an davon ausgegangen ist, keinen Kollektivvertrag abzuschließen.»

Die OGBL will Mitglieder und das restliche Personal in der kommenden Woche in einer Urabstimmung befragen, ob sie Streiken wollen. Man müsse jetzt schnell handeln, sagt Schreiner. «Die Gehaltstabelle der Direktion ist nämlich nicht so günstig, wie es dargestellt wird.» Das neue System würde nur ein Mehr an Lohn bedeuten, wenn man tatsächlich bis in die letzte Gehaltsstufe vordringen könne. Aber beim ACL würden nicht nur Führungskräfte gebraucht.

Mehr Gehalt - nachträglich seit 2013

Der OGBL fordert, dass den Mitarbeitern für die Jahre von 2013 bis 2015 jeweils ein Prozent mehr Lohn gezahlt wird. «Das ist die Hälfte von dem, was in der ursprünglich verhandelten Gehaltstabelle von 2008 vereinbart war», sagt Schreiner. Außerdem soll auch der ACL-Verwaltungsrat Stellung beziehen. «Wir sind der Meinung, dass die Direktion mit dem Verwaltungsrat eine ähnliche Strategie fährt wie mit Mitarbeitern und der Presse – und immer nur Teilinformationen weitergibt.»

Bei der jetzigen Gehaltstabelle würden die ACL-Mitarbeiter auf den ersten beiden Gehaltsstufen nur den Mindestlohn bekommen. Selbst in der höchsten Gehaltstufe – also nach 36 Jahren im Betreib - sei nur maximal das 1,7-Fache des Mindestlohns drin.

(Tobias Senzig/L'essentiel)

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