Kampf gegen ArbeitslosigkeitAdem schließt neuen Pakt mit Unternehmen
LUXEMBURG – Im Arbeitsministerium wurde am Freitag die Initiative «Entreprises, partenaires pour l’emploi» vorgestellt. Das Ziel: 5000 zusätzliche Neueinstellungen mehr bis 2018.

UEL-Präsident Wurth: «18.000 Menschen in Luxemburg sind arbeitslos. Das ist unnötig.»
Jeden Tag werden in Luxemburg zahlreiche Jobs frei – doch die Adem bekommt davon kaum etwas mit. Zwei Drittel aller freien Stellen werden der Agentur für Arbeit gar nicht gemeldet. Abhilfe schaffen soll eine neue Vereinbarung zwischen der Regierung und der Union der luxemburgischen Unternehmer (UEL). «18.000 Menschen sind in Luxemburg arbeitslos, das ist unnötig», sagt Michel Wurth, Präsident der UEL. Über das Programm «Entreprises, partenaires pour l’emploi» sollen in den nächsten drei Jahren zusätzliche 5000 Arbeitssuchende über die Adem neue Jobs finden. Besondere Aufmerksamkeit wird auf junge Menschen, ältere Arbeitssuchende und Langzeitarbeitslose gelegt.
Um dieses Ziel zu erreichen, gilt es die richtigen Werkzeuge einzusetzen. Die Adem und die UEL verpflichten sich künftig, untereinander einen «regelmäßigen Austausch» zu etablieren. Zwischen den verschiedenen Branchenverbänden und der Adem sollen Partnerschaftsabkommen geschlossen werden. Bis Ende 2015 soll online ein neues «Portail pour l’emploi» entstehen. Dort können Unternehmen in einer «Jobbörse» die Profile von Stellensuchenden durchsehen. Letztere können sich dort zudem alle nötigen Details über freie Stellen einholen. In Bezug auf Weiterbildungsangebote will die Adem künftig außerdem mehr Rücksicht auf die Anforderungen der Unternehmen nehmen.
Besseres «Matching»
Das Potenzial ist auf jeden Fall da. Zwischen September 2013 und September 2014 wurden in Luxemburg mehr als 120.000 Neueinstellungen registriert. Im Blickpunkt stehen vor allem die Branchen Handel, Bauwirtschaft sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe. In den Unternehmen dieser Branchen verzichtet die Adem die wenigsten Job-Eintritte.
Die Direktorin der Adem, Isabelle Schliesser, ging während der Präsentation der neuen Initiative auf die Wichtigkeit des sogenannten «Matching» ein, das helfen soll, die Arbeitssuchenden den passenden Betrieben zuzuordnen. Die Unternehmen äußerten in der Vergangenheit häufig Kritik an den Vorschlägen der Adem. Zu oft hätten die Profile der Kandidaten nicht den Anforderungen der Unternehmen entsprochen. Die Adem hat in den letzten Monaten das Vorhaben«Service employeur» umgesetzt, um Kandidaten besser auszuwählen. Die UEL verpflichtet sich im Gegenzug, bei den Firmen für Neueinstellungen von Arbeitssuchenden zu werben.
(Thomas Holzer/L'essentiel)