Dank australischer Hilfe – Afghanische Fußballerinnen sind außer Landes

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Dank australischer HilfeAfghanische Fußballerinnen sind außer Landes

Gute Nachrichten aus Afghanistan: Eine Gruppe von jungen Fußballerinnen konnte mit Hilfe der australischen Regierung aus Kabul ausgeflogen werden.

Seit die Taliban in Afghanistan die Macht übernommen haben, dominieren Berichte über Chaos und Panik die Nachrichtenwelt. Nun gibt es aber eine äußerst erfreuliche Nachricht zu vermelden. Laut der internationalen Spielergewerkschaft Fifpro konnte eine Gruppe von Fußballerinnen mit Hilfe der australischen Regierung aus Kabul ausgeflogen worden.

In einer Mitteilung schreibt die Fifpro, dass in Afghanistan noch immer viele Sportlerinnen und Sportler gefährdet seien und das alles unternommen werden solle, um sie zu unterstützen. Generalsekretär Jonas Baer-Hoffmann ist erleichtert, dass diese Gruppe von jungen Athletinnen das Krisengebiet verlassen konnte und meint: «Es war für alle Beteiligten ein unglaublich komplexer Prozess, ihre Evakuierung sicherzustellen». Gleichzeitig betont er aber: «Unsere Herzen sind bei allen anderen, die gegen ihren Willen im Land gestrandet sind.»

«Ein wichtiger Sieg in einem Krisenmoment»

Die Fifpro hatte sich zuletzt dafür eingesetzt, dass die Namen von Fußball spielenden Frauen auf Listen für die Ausreise aus Afghanistan gesetzt werden. Khalida Popal, ehemalige Kapitäninnen der afghanischen Nationalmannschaft, attestiert den geflüchteten Fußballerinnen Mut und Stärke in einem Moment der Krise und bezeichnet die Ausreise nach «extrem stressigen Tagen» als «einen wichtigen Sieg».

Popal selber baute das Frauen-Nationalteam einst mit auf, wohnt mittlerweile in Dänemark und engagiert sich nun für eine bessere Zukunft ihrer Landsfrauen: «Wir hoffen, dass sie außerhalb Afghanistans ein besseres Leben haben werden. Aber es gibt noch viel zu tun.»

Popal beschrieb zuletzt gegenüber der AP, wie prekär die Situation für die jungen Frauen sei: «Ich rate allen, ihre Social-Media-Kanälen zu entfernen, Bilder runterzunehmen, sich zu verstecken. Das bricht mir das Herz, da wir das über Jahre aufgebaut haben, dass sich Frauen zeigen dürfen. Und nun muss ich den afghanischen Frauen sagen, sie sollen das Maul halten und verschwinden, weil sie sich in Lebensgefahr befinden».

(L'essentiel/Florian Gnägi)

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