Katastrophengebiet – Ahrtal bleibt für Individualverkehr gesperrt

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KatastrophengebietAhrtal bleibt für Individualverkehr gesperrt

AHRWEILER – Der Verkehr im Ahrtal kollabiert am Samstag. Die Einsatzkräfte ziehen Konsequenzen. Bis einschließlich Montag steht der Abtransport von Müll im Fokus.

Im durch das Hochwasser stark verwüsteten Ahrtal gehen die Aufräumarbeiten unvermindert weiter.

Im durch das Hochwasser stark verwüsteten Ahrtal gehen die Aufräumarbeiten unvermindert weiter.

DPA/Thomas Frey

Im Hochwasser-Katastrophengebiet an der Ahr wird seit Sonntag tonnenweise Unrat abtransportiert. Unterstützt von Landwirten sollen Entsorgungsfirmen ihn auf Deponien bringen, wie die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) mitteilte. Sie untersagt Individualverkehr bis einschließlich Montag weitgehend, damit die Müllfahrzeuge freie Fahrt haben. «Nur wenn der Unrat schnellstmöglicht aus den betroffnen Gebieten entfernt wird, können wir die Infrastruktur Stück für Stück wieder herstellen und mögliche Gesundheitsgefahren durch Müllablagerung eliminieren», sagte Florian Stadtfeld vom Polizeipräsidium Koblenz bei einer Pressekonferenz in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Der Abtransport soll auch über die A61 laufen. Dort müssen Autofahrer mit Verkehrsbeeinträchtigungen rechnen. Freiwillige Helfer durften am Sonntag wieder in das Krisengebiet. Sie sollten die Shuttlebusse einer privaten Initiative für die Anfahrt nutzen. «Jeder Helfer ist nicht nur erwünscht, sondern wird auch dringend gebraucht», erklärte die Leiterin des Katastrophenschutzstabs, Begoña Hermann. Am Samstag waren die Freiwilligen zunächst aufgefordert worden, wegen drohender starker Regenfälle und der unübersichtlichen Verkehrslage die Region um Bad Neuenahr-Ahrweiler zu verlassen.

Die Zahl der Todesopfer änderte sich nicht. Sie liege weiterhin bei 132, sagte Stadtfeld. Etwas über die Hälfte der Flutopfer sei identifiziert. Auch die Zahl der Verletzten (766) und Vermissten (149) blieb konstant.

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