Internet-SeiteAirbnb lehrt Hotels in Luxemburg das Fürchten
LUXEMBURG – Die Website Airbnb erlaubt Privatleuten das Vermieten von Zimmern und ganzen Appartements an Gäste und Touristen – und ärgert die Luxemburger Hoteliers.

Mit dem Internet-Portal Airbnb hat ein Luxemburg-Tourist die Wahl: Für einen Trip ins Großherzogtum im März kann er sich zwischen 50 verschiedenen Angeboten entscheiden. Die durchschnittlichen Kosten für eine Übernachtung: 88,40 Euro. Zum Vergleich: Eine Nacht im Hotel kostet dann durchschnittlich 105,70 Euro.
«Aber es gibt noch viel mehr Angebote als diese», sagt François Koepp, Generalsekretär der Gastronomie- und Hoteliervereinigung Horesca. 200 bis 300 Übernachtungsmöglichkeiten hat seine Organisation gezählt. Die Horesca beobachtet Airbnb mit ängstlichen Augen. «Die Konkurrenz ist umso unangenehmer, als die Leute, die Betten auf dem Portal anbieten nicht die gleichen Verpflichtungen haben wir normale Hotels, was Steuern und Sicherheit betrifft», sagt Koepp. Außerdem schaffen die Internetpensionen keine Arbeitsplätze.
«Angebot kann Touristen anlocken»
Die Generaldirektion für Tourismus im Wirtschaftsministerium sieht die Entwicklung nicht so dramatisch. Im Gegenteil: «Das Angebot hat Anteil an der Diversifizierung des Angebots und kann mehr Touristen anlocken.» Allerdings solle eine Person, die ein Geschäft betreibt, in dem sie ein Zimmer oder ein Appartement vermietet, auch die nötigen Genehmigungen dafür haben sowie die Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften befolgen – und das Einkommen steuerlich erklären.
Eine eindeutige Rechtsprechung was die privaten Unterkünfte angeht, gibt es jedoch noch nicht. «Auf der europäischen Ebene wurden erste Schritte unternommen. Aber das ist eine Diskussion, die anderthalb Jahre dauert», sagt François Koepp.
(Pierre Théobald/L'essentiel)