Flugzeugabsturz in Ägypten – Airline schließt technischen Defekt aus

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Flugzeugabsturz in ÄgyptenAirline schließt technischen Defekt aus

Beim Absturz des Airbus A320 über der Sinai-Halbinsel kamen alle 224 Menschen an Bord ums Leben. Luftfahrt-Spezialisten sprechen von einer möglichen Bombenexplosion.

epa05005039 Debris from crashed Russian jet lies strewn across the sand at the site of the crash, Sinai, Egypt, 31 October 2015. According to reports the Egyptian Government has dispatched more than 45 ambulances to the crash site of the Kogalymavia Metrojet Russian passenger jet, which disappeared from raider after requesting an emergency landing early 31 October, crashing in the mountainous al-Hasanah area of central Sinai. The black box has been recovered at the site. EPA/STR EGYPT OUT +++(c) dpa - Bildfunk+++

epa05005039 Debris from crashed Russian jet lies strewn across the sand at the site of the crash, Sinai, Egypt, 31 October 2015. According to reports the Egyptian Government has dispatched more than 45 ambulances to the crash site of the Kogalymavia Metrojet Russian passenger jet, which disappeared from raider after requesting an emergency landing early 31 October, crashing in the mountainous al-Hasanah area of central Sinai. The black box has been recovered at the site. EPA/STR EGYPT OUT +++(c) dpa - Bildfunk+++

DPA/str

Die Fluggesellschaft der über Ägypten abgestürzten russischen Passagiermaschine schließt einen technischen Defekt oder einen Pilotenfehler als Unglücksursache aus. Eine «mechanische Wirkung» auf das Flugzeug sei die einzige denkbare Möglichkeit, warum es im Flug auseinandergebrochen sei, sagte der stellvertretende Generaldirektor von Metrojet, Alexander Smirnow, mit. Der Airbus A321 sei in «hervorragendem technischem Zustand» gewesen. Die Piloten hätten «völlig» die Kontrolle über das Flugzeug verloren, dennoch hätten sie kurz vor dem Absturz keinen Funkspruch abgesetzt, sagte Smirnow.

Der Islamische Staat (IS) hatte behauptet, das Flugzeug mit seinen 224 Insassen am Samstag abgeschossen zu haben. Ein britischer Militärexperte glaubt aber nicht an dieses Szenario. Er sei sich sicher, dass der dortige Ableger der Gruppe nicht über die nötige Ausrüstung für einen solchen Angriff verfüge, sagte Paul Beaver der Nachrichtenagentur AP.

Zweifel an Abschuss-Version

Neben Beaver zweifeln auch russische Ermittler einen Abschuss durch den IS an. Nötig wäre dafür etwa eine russische BUK, die im vergangenen Jahr auch die Malaysia-Airlines-Maschine in der Ostukraine getroffen haben soll. Eine solche habe der IS auf dem Sinai sicher nicht, sagte Beaver. Zudem bedürfe ein solches Raketensystem mehrerer gut ausgebildeter Experten, die es bedienen. «Man kann nicht einfach in einem Wagen vorfahren und eine Rakete abfeuern.»

In St. Petersburg hat unterdessen die Identifizierung der Opfer begonnen. Spezialtransporter brachten erste sterbliche Überreste vom Flughafen der nordrussischen Stadt zu einem gerichtsmedizinischen Labor, wie örtliche Medien am Montag berichteten. Dort soll Vizegouverneur Igor Albin zusammen mit Forensikern die Arbeit koordinieren. Die Überreste werden mit Hilfe von DNA-Proben identifiziert und dann den Hinterbliebenen übergeben.

(L'essentiel/dpa)

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