Alkoholprobleme – Airline will Betrunkene rausschmeißen

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AlkoholproblemeAirline will Betrunkene rausschmeißen

Die Zahl von alkoholisierten Flugzeugpassagieren steige drastisch, sagt der Chef einer britischen Airline. Darum sollen seine Maschinen für Partywütige in Zukunft tabu sein.

epa02696868 The first passengers disembark from a Boeing 737-300 jet, flight LS 787 of British budget air company Jet2.com from Edinburgh, Great Britain, after it touched down as the first ever flight of Jet2.com to arrive in Hungary at Budapest Liszt Ferenc International Airport in Budapest 21 April 2011. From now on the air company operates three flights a week between the capitals of Scotland and Hungary. EPA/IMRE FOLDI HUNGARY OUT  +++(c) dpa - Bildfunk+++

epa02696868 The first passengers disembark from a Boeing 737-300 jet, flight LS 787 of British budget air company Jet2.com from Edinburgh, Great Britain, after it touched down as the first ever flight of Jet2.com to arrive in Hungary at Budapest Liszt Ferenc International Airport in Budapest 21 April 2011. From now on the air company operates three flights a week between the capitals of Scotland and Hungary. EPA/IMRE FOLDI HUNGARY OUT +++(c) dpa - Bildfunk+++

DPA/Imre Foldi

Phil Ward, Manager der Airline Jet2.com, hat genug von betrunkenen Passagieren. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Zwischenfälle in den Maschinen der britischen Billig-Fluglinie um 20 Prozent auf ein Rekordhoch gestiegen: Aggressives Verhalten, Lärmbelästigung und gar rassistische Bemerkungen seien mittlerweile an der Tagesordnung, klagt Ward in der Zeitung Manchester Evening News.

Nun fordert der Airline-Boss Hilfe von der Regierung, um eine branchenweite Lösung zu finden. «Wir wollen offizielle Maßnahmen – ein Flugzeug ist kein Nachtclub, und die Passagiere sollen sich benehmen», so Ward. Auf den Flügen befänden sich schließlich zahlreiche Familien und Millionen von Passagieren, die ihre wohlverdienten Sommerferien genießen wollten. «Das sollen ihnen diese Unruhestifter nicht verderben.»

Lebenslanges Flugzeug-Verbot

Wegen der massiven Zunahme von Zwischenfällen mit Flugzeuggästen, die sich meist schon vor dem Start betrinken, hat Jet2.com bereits ein Programm lanciert, das die Passagiere über die Auswirkungen von Alkohol auf zehntausend Metern Höhe aufklären soll.

Als ultimative Maßnahme soll es sogar möglich sein, störende Passagiere lebenslang von den Flügen der Airline zu auszuschließen, sie der Polizei zu übergeben und rechtliche Schritte einzuleiten. Die Crew ist bereits jetzt dazu befugt, während des Flugs mündliche und schriftliche Verwarnungen zu erteilen und im schlimmsten Fall das Flugzeug zum nächstgelegenen Flughafen umleiten zu lassen.

Ausfällig gegenüber der Crew

Auslöser für den Vorstoß von Airline-Chef Ward waren zwei persönliche Erlebnisse an Flughäfen. In Manchester hat er miterlebt, wie zwei Passagiere mehrere Büchsen Bier getrunken haben – um 5.30 Uhr morgens. In Alicante hat er beobachtet, wie zwei betrunkene Männer von der Polizei abgeführt worden sind, die ihren eigenen Alkohol mit an Bord gebracht hatten und während des Flugs ausfällig gegenüber der Crew geworden waren. «Darum ist es an der Zeit, das Problem endlich beim Namen zu nennen», so Ward.

Im Jahr 2014 zählte Jet2.com 114 Zwischenfälle mit betrunkenen Passagieren, darunter Fälle von Fluggästen, die die Sitze demoliert, in den Toiletten geraucht oder versucht haben, ins Cockpit einzubrechen. Die Budget-Airline fliegt von Manchester und Newcastle auf Mittelmeerinseln und bietet auch City-Trips innerhalb von Europa an.

(L'essentiel/vb)

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