Unwetter«Alles ist überschwemmt, es ist wirklich schlimm»
In Österreich und Slowenien haben starke Regenfälle zu Überschwemmungen geführt. Tausende Menschen mussten evakuiert werden, andere sitzen in Hotels fest.

- von
- Janina Schenker
Nach tagelangem Regen traten in Österreich und Slowenien Flüsse über die Ufer und überschwemmten Wohngebiete. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen, andere sitzen fest.
In Teilen von Slowenien fiel innerhalb von 24 Stunden die Regenmenge eines ganzen Monats. Die slowenische Polizei meldete laut einem Bericht der Nachrichtenagentur STA drei Todesfälle: eine slowenische Frau in der zentral gelegenen Stadt Kamnik und zwei niederländische Staatsangehörige in einem bergigen Gebiet in der Nähe der Stadt Kranj. Die Umstände der Todesfälle würden noch untersucht.
Laut Medienberichten ist die Gemeinde Laško im Osten Sloweniens von der Umwelt abgeschnitten. «595 Gäste können unsere beiden Hotels nicht verlassen», sagt eine Mitarbeiterin von Thermana Hotels am Telefon. Die Becken seien überflutet, im Speisesaal stehe Wasser. «Im Hotel Zdravilišče Laško wurde auch die Küche überflutet. Wir haben in den oberen Etagen eine mobile Kücheneinheit eingerichtet», schreibt die Vorsitzende des Verwaltungsrats zudem auf Facebook.
«Kürbisse schwimmen schon davon»
Bei den Hotelgästen sei keine Nervosität spürbar. Essen und Trinken habe das Hotel für alle genug. «Wir wissen nicht, wann die Straßen wieder zugänglich sein werden. Vielleicht morgen oder am Montag. Ich schätze, dass das Hotel wegen der Schäden für mindestens drei Wochen geschlossen bleiben wird», so die Mitarbeiterin.
Auch im Süden Österreichs ist nach den heftigen Regenfällen noch keine Entspannung in Sicht. Auf Anfrage von 20 Minuten berichten mehrere Restaurant- und Geschäftseigentümer, dass sie sich überlegten, die Lokale zu schließen, da die Kundschaft wegen der überfluteten Straßen fernbleibe.
«In der Umgebung ist alles überschwemmt. Sogar die Kürbisse schwimmen schon davon», erzählt Daniela Posch, die ein Geschäft mit regionalen Produkten in Heimschuh in der Steiermark führt. «Es ist wirklich sehr, sehr schlimm, nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für alle Personen, deren Keller überschwemmt wurden», so Posch. Ihr Zuhause sei glücklicherweise verschont geblieben. «Wir besitzen Schweine und Hühner. Eine Evakuation stelle ich mir sehr schwer vor», so die Österreicherin.