68er-Generation – Als Luxemburgs Schüler sich die Freiheit erkämpften

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68er-GenerationAls Luxemburgs Schüler sich die Freiheit erkämpften

LUXEMBURG – Dieses Jahr jährt sich zum fünfzigsten Mal der Mai 1968. Erst 1971 erreichte die Bewegung Luxemburg. Zwei Freunde erinnern sich.

1971 wurden Lucien Blau, ein pensionierter Geschichtslehrer, und Jean Back, ehemaliger Direktor des Centre national de l'audiovisuel in Düdelingen, 17 Jahre alt. Sie waren Schüler des Jungenlyzeums in Esch/Alzette und nahmen an den Streiks der Schüler teil.

In Luxemburg drehte sich der Protest im Wesentlichen um den Autoritarismus der Lehrer und die archaischen Unterricht. «Alles begann mit der Vertreibung von vier Schülern vom Lycée classique in Diekirch am 21. April. Sie waren Anhänger der trotzkistischen Bewegung. Um sie zu unterstützen, haben wir in unserer Schule in Esch einen Streik gestartet», erklärt Lucien Blau. Als Mitglied des kommunistischen Studentenwerks war er einer der Organisatoren der Demonstration am 24. April am Gymnasium Esch. Der Protestzug, angeführt von jungen maoistischen Kämpfern wie Lucien Blau, versammelte sich an der Place de l'Hôtel-de-Ville. Wenige Tage später fuhren die beiden Freunde nach Luxemburg zur Großdemonstration. An der nahmen rund 2500 Schüler teil.

«Wir dachten, das sei der Höhepunkt der Bewegung. Aber die Welle der Unzufriedenheit und der Wunsch nach Freiheit war stärker. Dieser Zeitgeist, der von den Medien und der amerikanischen Kultur vermittelt wurde, hat zu sozialen Bewegungen und schließlich zu einer Erneuerung der Gesellschaft geführt», sagt Jean Back.

(Émilie Étienne/L'essentiel)

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