FSO Safer«Am Horizont zeichnet sich eine riesige Katastrophe ab»
Die etwa 45 Jahre alte FSO Safer droht vor dem Jemen zu zerbrechen, zu explodieren oder Feuer zu fangen. Jetzt sucht die UNO 29 Millionen Dollar für eine Rettungsaktion.
Die UNO hat am Donnerstag für den 4. Mai eine virtuelle Geberkonferenz angekündigt, um die fehlenden 29 Millionen Dollar zur Bergung eines verrottenden Öltankers vor den Küsten des kriegszerrütteten Jemen aufzubringen. «Am Horizont zeichnet sich eine riesige Katastrophe ab, die erhebliche humanitäre, ökologische und wirtschaftliche Folgen haben würde», kommentierte die niederländische Entwicklungsministerin Liesje Schreinemacher, «aber wir haben eine Chance, diese Katastrophe zu verhindern.»
Die etwa 45 Jahre alte FSO Safer, die als schwimmendes Lager- und Entladeterminal für Öl diente und vor der strategisch wichtigen Stadt Hodeidah vor Anker liegt, wurde seit 2015 nicht mehr gewartet. In diesem Jahr stürzte der Jemen durch einen Bürgerkrieg zwischen Regierung und Huthi-Rebellen in eine der weltweit schlimmsten humanitären Krisen, die bis heute andauert.
Ölkatastrophe im Roten Meer droht
Der alte Tanker kann laut Experten jederzeit zerbrechen, explodieren oder Feuer fangen. Um eine Ölkatastrophe im Roten Meer zu vermeiden, kaufte die UNO im März einen riesigen Tanker, um mehr als eine Million Barrel Öl von der FSO Safer umladen zu können. Der Nautica-Supertanker ist derzeit unterwegs und sollte nach UN-Angaben Anfang Mai Dschibuti erreichen. Wenn alles nach Plan laufe, könne das Abpumpen des Öls aus der FSO Safer im gleichen Monat beginnen.
Doch die beispiellose UN-Operation, die insgesamt 148 Millionen Dollar kosten wird – 129 Millionen für die Bergung und 19 Millionen für die zweite Phase –, ist noch nicht vollständig finanziert. «Wir müssen dringend die fehlenden 29 Millionen Dollar für die Notoperation sammeln und zusätzliche Mittel aufbringen, um das Öl langfristig zu lagern», forderte UN-Koordinator für humanitäre Hilfe im Jemen, David Gressly.