Rare AufnahmenAmazonas-Stamm läuft erstmals vor die Kamera
Tief im brasilianischen Regenwald ist es Forschern per Zufall gelungen, neun Mitglieder des Kawahiva-Stamms zu filmen. Die Ureinwohner sind erst 1999 entdeckt worden.

Ein fernab der Zivilisation lebender Stamm indigener Ureinwohner im brasilianischen Amazonas-Regenwald ist erstmals auf Video zu sehen. Die bereits 2011 entstandenen Aufnahmen zeigen Mitglieder des Kawahiva-Stamms, die bislang kaum Kontakt zur Aussenwelt hatten. Mit Pfeil und Bogen bewaffnete Männer laufen nackt durch den dichten Wald, auch eine Frau mit einem Kind auf dem Rücken ist zu sehen.
Erstmals ist auf den Aufnahmen auch die Sprache der Ureinwohner zu hören. Als eine der Frauen die Kamera entdeckt, rennt sie davon und ruft «Tapuim», was einer brasilianischen Sprachforscherin zufolge «Feinde» bedeutet. Zuvor hatten sich die Männer und Frauen wohl über eine anstehende Jagd unterhalten.
Nachdem es 1999 erstmals Berichte über den Stamm gegeben hatte, richtete der Bundesstaat Mato Grosso ein Reservat ein. Doch Baumfäller und Bauern bedrohen nach wie vor den Lebensraum der Kawahiva. Die Forscher, die im Auftrag der Regierung unterwegs waren, betonen, dass die Aufnahmen aus Versehen entstanden seien; eigentlich halte man sich sonst von dem Stamm fern.
(L'essentiel Online/jcg/sda)