#EatenAliveAnakonda hatte keinen Appetit auf Tierschützer
Paul Rosolie ließ sich von einer Anakonda verspeisen. Doch sein Projekt konnte bei den Zuschauern nicht punkten und wurde auf Twitter hämisch kommentiert.

Das Projekt «Eaten Alive» des Abenteurers Paul Rosolie sorgte bereits vor der Ausstrahlung der Sendung für Wirbel. Tierschützer monierten, dass Rosolie beim Versuch, sich von einer Anakonda fressen zu lassen, das Leben der Schlange gefährde. Auch Schlangenexperte Jürg Meier konnte sich mit dem Experiment nicht anfreunden. «Der Mann ist ein Spinner und gehört in Behandlung», sagte er.
Am Sonntagabend wurde die Sendung dann in den USA auf Discovery Channel ausgestrahlt. Dass das Thema polarisiert, zeigte sich auch in den Social Media. Unter dem Hashtag #EatenAlive gab es innerhalb kürzester Zeit tausende Tweets. Der Haupttenor: Enttäuschung. So ärgerten sich die User, dass das eigentliche Verspeisen der Schlange erst in der letzten Viertelstunde der zweistündigen Sendung zu sehen war.
«Lebendig geknuddelt statt gegessen»
Als es dann so weit war, die nächste Enttäuschung. Rosolie ließ sich nicht komplett verspeisen, sondern wurde wieder aus der Schlange herausgezogen, als er bis zur Taille in der Anakonda steckte. So fragt David Shiffman beispielsweise: «Moment, die Schlange isst diesen Typen gar nicht? Das heißt, ich bin gleich oft von einer Schlange gefressen worden wie der Star dieser lächerlichen Show?» Auch für Jarrid Wilson versprach die Sendung mehr als sie hielt. Für ihn hätte der Sendungstitel «lebendig geknuddelt» besser gepasst. Andere versuchten, das Experiment vor dem TV nachzustellen. «Hey, Discovery Channel, bekomme ich jetzt auch meine eigene Show?», schreibt einer und postet dazu ein Bild, welches einen Hund zeigt, der ihn in den Finger beißt.
Auch als sich Rosolie beim Experiment beide Schultern auskugelt und dies als «absolut entsetzlich» beschreibt, kann er die Zuschauer nicht für sich gewinnen. «Was hast du den gedacht, wie sich das anfühlt? Wie eine Shiatsu-Massage?», twittert Kacey Pouliot. «Es gibt Kerle, die brechen sich Knochen im Namen des Footballs und dieser Typ kann sich nicht mal einen Arm brechen für die Wissenschaft?», fragt Tom Crabtree zynisch. Nicht so dramatisch sieht es Nate Green. Er kritisiert vielmehr die Zuschauer. «Die Schlange hat den Mann vielleicht nicht gegessen, aber immerhin haben die Leute bekommen, was sie wollten.»
Wer das Anakonda-Experiment auf Deutsch sehen will, muss sich noch bis zum kommenden Samstag gedulden. Dann wird «Eaten Alive» um 20.15 auf DMAX ausgestrahlt, aber hier schon einmal einen kleinen Vorgeschmack:
So was gab es doch schon einmal?
«Hilfe, ich werde kopfvoran von einer Schlange gefressen. Ah nein, ich hab nur meinen Kapuzen-Pulli falsch herum angezogen»
(L'essentiel/dia)