Krim-Krise – Angst vor Krieg – Moskauer Börse stürzt ab

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Krim-KriseAngst vor Krieg – Moskauer Börse stürzt ab

Die Krise auf der Krim schickt die russischen Märkte auf Talfahrt. Die Moskauer Börse verlor rund 10 Prozent. Die Unsicherheit trieb zudem die Preise für Öl und Gold in die Höhe.

An den russischen Märkten geht die Angst vor einem Krieg auf der ukrainischen Halbinsel Krim um. (Bild: Keystone/AP/Mikhail Metzel)

An den russischen Märkten geht die Angst vor einem Krieg auf der ukrainischen Halbinsel Krim um. (Bild: Keystone/AP/Mikhail Metzel)

Die Angst vor dem Ausbruch eines militärischen Konflikts auf der ukrainischen Halbinsel Krim hat die Moskauer Börse Micex um rund 9 Prozent einbrechen lassen. Der RTS-Index verlor sogar über 11 Prozent. Das ist der grösste Tagesverlust seit den Turbulenzen nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008. Mit 1139,12 Zählern lag der RTS am Montag auf dem niedrigsten Stand seit September 2009.

Zudem stürzte der Rubel gegenüber den Währungen Euro und Dollar auf ein historisches Tief. Ein Euro überschritt mit 50.83 Rubel erstmals die Marke von 50 Rubel. Um die Schockwellen für die Wirtschaft zu bremsen, hob die russische Zentralbank den Leitzins überraschend von 5,5 auf 7 Prozent an. «Die Entscheidung hat das Ziel, Inflationsrisiken und Risiken für die finanzielle Stabilität angesichts der zunehmend volatilen Märkte zu verhindern», teilte die Notenbank mit, ohne die Ukraine ausdrücklich zu nennen.

Goldpreis steigt

Die Spekulationen über einen militärischen Konflikt haben am Montag auch den Ölpreis in die Höhe getrieben. Die richtungsweisende Ölsorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um bis zu zwei Prozent und notierte mit 111,24 Dollar je Barrel (159 Liter) so hoch wie zuletzt zu Jahresbeginn. Für den Fall eines Krieges erwarten Analysten einen weiteren Anstieg.

Einige Anleger flüchteten in den sicheren Hafen Gold. Die «Antikrisen-Währung» Gold stieg um 1,7 Prozent auf ein 4-Monats-Hoch von 1348.30 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Silber legte sogar um 1,9 Prozent auf 21.60 Dollar zu. «Wenn die Lage nicht entschärft wird, könnte sie die fragile Erholung der Weltwirtschaft gefährden», warnte ein Analyst.

Asiatische Börsen verlieren

Auch die Börsen in Europa und Asien reagierten negativ auf die angespannte Lage in der Ukraine. Der deutsche Index DAX gab um rund 2 Prozent nach. Der Nikkei in Japan tauchte 1,7 Prozent, in Hongkong sank der Hang Seng um 0,6 Prozent.

Entgegen dem Trend entwickelte sich der Shanghai Composite Index in China, der 0,8 Prozent zulegte – und das, obwohl ein wichtiger Industrieindex im Februar deutlich nachgegeben hat und so viele Arbeiter in diesem Monat ihren Job verloren wie seit fast fünf Jahren nicht mehr.

(L'essentiel/sas)

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