Pakistan – Anschlag im Gerichtssaal fordert sieben Todesopfer

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PakistanAnschlag im Gerichtssaal fordert sieben Todesopfer

Ein Angreifer warf eine Handgranate in ein paktistanisches Bezirksgericht. Zwei Anwälte, zwei Polizisten und drei Passanten kamen ums Leben.

Bild der Zerstörung: Polizisten inspizieren das Bezirksgericht nach dem Anschlag. (2. September 2016)

Bild der Zerstörung: Polizisten inspizieren das Bezirksgericht nach dem Anschlag. (2. September 2016)

Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Bezirksgericht im Nordwesten Pakistans sind nach Regierungsangaben mindestens sieben Menschen getötet worden. Weitere 40 wurden zum Teil schwer verletzt, wie Regierungssprecher Mushtaq Ghani am Freitag mitteilte.

Bei den Toten des Anschlags in der Stadt Mardan handele es sich um zwei Anwälte, zwei Polizisten und drei Passanten. Ein Angreifer habe zunächst eine Granate geworfen und sich anschließend am Haupttor des Bezirksgerichts in die Luft gesprengt, sagte Ghani.

Angriff auf christliche Kolonie

Zuvor war ein Angriff von Extremisten auf eine christliche Kolonie nahe der pakistanischen Stadt Peshawar bekannt geworden. Dabei kam es nach Angaben von Sicherheitskräften am frühen Freitagmorgen zu einer Schießerei, in deren Verlauf vier Angreifer getötet wurden. Auch ein Christ kam ums Leben, wie Polizei und Streitkräfte mitteilten. Drei Sicherheitskräfte und zwei zivile Wachleute wurden verletzt.

Der Angriff sei rasch zurückgeschlagen worden, erklärte Heeressprecher Generalleutnant Asim Saleem Bajwa. Nach möglichen Komplizen der Extremisten werde gefahndet. Ein örtlicher Polizeisprecher sagte, vier Selbstmordattentäter seien in die Kolonie eingedrungen. Einer von ihnen habe eine Kirche betreten, doch habe sich dort zu diesem Zeitpunkt niemand aufgehalten.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Tags zuvor hatten die Streitkräfte die Festnahme von 309 Verdächtigen bekanntgegeben, darunter Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat aus Syrien, Irak und Afghanistan. Damit sei ein Versuch des IS vereitelt worden, sein Netzwerk im überwiegend muslimischen Pakistan auszubauen.

(L'essentiel/kat/sda)

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