GesundheitAnsturm auf Luxemburgs Notaufaufnahmen
LUXEMBURG - Rauer Winter für die Notfalldienste der Krankenhäuser im Großherzogtum: Die Stationen stoßen bereits an ihre Kapazitätsgrenzen.

Die Notaufnahme des Emile-Mayrisch Krankenhauses in Esch hat im Winter ebenfalls viele Patienten.
Der Winter neigt sich seinem Ende zu, doch in den Krankenhäusern der Robert-Schuman-Gruppe geht die Zahl der Notfälle bisweilen noch nicht zurück. «Wir nehmen pro Tag zwischen 200 und 220 Patienten auf, das ist nahe an unserer Kapazitätsgrenze. Die Lage ist permanent angespannt», sagt Emile Bock, ärztlicher Koordinator für Notfälle an den Hopitaux Robert-Schuman.
Die Zahl der Notfälle ist strukturell bedingt und hängt mit dem Bevölkerungswachstum sowie mit der Alterung der Gesellschaft zusammen. «Die Hochs bei den Notfallaufnahmen in diesem Winter sind auf eine Grippewelle, vermehrte Pneumonitis-Fälle und Unfälle in Zusammenhang mit Glatteis zurückzuführen», sagt Monique Birkel, Pflegedirektorin am CHL. Das «Centre hospitalier de Luxembourg» zählte mehr als 30 bis 40 Krankenhauseinweisungen pro Tag – normalerweise sind es zwischen 25 und 27. In den vergangenen drei Jahren war die Notaufnahme nie derart voll wie dieses Jahr.
Die Notaufnahme ist aber nicht für alle Patienten die richtige Adresse. «Etwa 40 Prozent der Besuche in der Notaufnahme sind Fälle für Allgemeinmediziner», sagt Catherine Boisanté, ärztliche Leiterin des CHL. Das Gesundheitsministerium will sich der Probleme annehmen und prüft, wie die Notdienste entlastet werden können.
(Thomas Holzer/L'essentiel)