In Luxemburg – Arbeitnehmer-Kammer will die Arbeitszeit kürzen

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In LuxemburgArbeitnehmer-Kammer will die Arbeitszeit kürzen

LUXEMBURG – Die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben ist seit Jahren ein Problem. Die Corona-Pandemie hat dieses offenbar weiter verschärft.

Viele Arbeitnehmer wünschen sich eine kürzere Arbeitszeit.

Viele Arbeitnehmer wünschen sich eine kürzere Arbeitszeit.

DPA

Laut der neuesten Umfrage «Quality of Work Index», deren Ergebnisse am Donnerstag von der Arbeitnehmerkammer (CSL) vorgelegt wurden, beabsichtigen 24 Prozent der Arbeitnehmer, ihren Arbeitsplatz in naher Zukunft zu verlassen.

«Seit Jahren verschärfen sich die Konflikte zwischen Arbeits- und Privatleben. Das war auch 2021 noch der Fall. Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen, dass viele Menschen im Zuge der Pandemie ihre berufliche Situation hinterfragt haben. Ihnen wurde bewusst, wie sich ihre Beschäftigung generell auf ihr Privatleben auswirkt», erklärt David Büchel von der Arbeitnehmerkammer.

Einer der von der CSL vorgebrachten Ansätze zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben und des Wohlbefindens der Arbeitnehmer ist die Verkürzung der Arbeitszeit.

Koalitionsvertrag sieht keine weiteren Kürzungen vor

Eine Forderung, die seit vielen Jahren von den Gewerkschaften OGBL und LCGB geteilt wird. «Wir befinden uns in einer Situation, in der es einen Mangel an Arbeitskräften und Arbeit gibt. Eine Arbeitszeitverkürzung würde das Problem verschärfen und wäre für die Wirtschaft und die Bewältigung der Energiewende nicht von Vorteil. Eine Verkürzung der Arbeitszeit würde auch eine Lohnkürzung bedeuten. Das ist nicht unbedingt das, was die Menschen wollen, denke ich. Warum nicht die Arbeitszeitflexibilität für Unternehmen und Arbeitnehmer erhöhen?», sagte Jean-Paul Olinger, Direktor des Unternehmerverband UEL .

Arbeitsminister Georges Engel erinnert auf Anfrage daran, dass es bereits eine Arbeitszeitverkürzung «um zwei Tage, mit 26 statt 25 Urlaubstagen und einem zusätzlichen Feiertag, dem 9. Mai» gegeben habe. Eine weitere Arbeitszeitverkürzung sei im Koalitionsvertrag nicht vorgesehen.

David Büchel ist Arbeitspsychologe bei der CSL. (Foto: Editpress)

(Marion Mellinger/L'essentiel)

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