GrenzkontrollenAsselborn fordert, die Grenzen wieder zu öffnen
LUXEMBURG – Zum Jahrestag des Schengener Abkommens fordert Außenminister Jean Asselborn, die Grenzen schnellstmöglich wieder zu öffnen.

Außenminister Jean Asselborn (r), hier mit Bundesaußenminister Heiko Maas bei einem Treffen der europäischen Außenminister.
«Der kühne Traum der Freizügigkeit wurde Stück für Stück zur Realität.» Dies ist einer der ersten Sätze im Communiqué von Jean Asselborn, um an den Jahrestag des Schengener Abkommens zu erinnern. So emotional er an die Errungenschaften des Abkommens erinnert, so vehement fordert er nun, die Grenzen schnellstmöglich wieder zu öffnen und die «festgelegten Freiheiten» wieder zu etablieren.
Die Wiedereinführung von Kontrollen an den gemeinsamen Grenzen zwischen bestimmten Ländern könne seiner Meinung nach «nur eine einmalige und vorübergehende Maßnahme sein». Es gelte, «das Symbol unserer Union als auch unserer Freiheiten, das zu einer der wesentlichen Säulen unserer Solidarität und unseres Wohlstands geworden ist, zu erhalten.»
Errungenschaften des Schengener Abkommens bedroht
Bedroht sieht er eben jene Errungenschaft durch die Corona-Pandemie und die damit verbunden Maßnahmen: Geschlossene Grenzen, die kilometerlange Verkehrstaus verursachen. Eine Belastungsprobe für das Großherzogtum, zumal das Leben in Luxemburg «von der ungehinderten Durchreise von Arbeitnehmern, zurückkehrenden Bürgern, lebensnotwendigen medizinischen Gütern und elementaren Gütern des täglichen Bedarfs» abhänge.
Heute gehören 26 Länder mit mehr als 400 Millionen Einwohnern zum Schengen-Raum. Nach Angaben der EU-Kommission gibt es jedes Jahr etwa 1,25 Milliarden Reisen über die Grenzen innerhalb dieser Region. Alleine nach Luxemburg pendeln in Nicht-Corona-Zeiten täglich rund 220.000 Menschen aus den Nachbarstaaten Deutschland, Frankreich und Belgien zur Arbeit.
(L'essentiel/dpa/aub)