Iran-DealAsselborn will die EU-Mitglieder wachrütteln
LUXEMBURG - Außenminister Jean Asselborn äußerte sich erneut zu dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran. Er appelliert an die EU-Mitgliedsstaaten.

Jean Asselborn fordert die Europäer einmal mehr zur Geschlossenheit auf.
Nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran will der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn europäische Unternehmen vor möglichen US-Sanktionen schützen. «Ich kann mir zum Beispiel vorstellen, dass man versucht, eine EU-Lizenz zu erarbeiten, legitim Geschäfte zu machen, also immer Schutz für den Mittelstand gegen die sekundären Sanktionen, also exterritorialen Sanktionen, die dann aus Amerika kämen», sagte Asselborn am Montag im Deutschlandfunk.
Darüber hinaus müssten auch große Energiekonzerne in Europa weiter Geschäfte mit iranischem Erdöl machen können. «Ich finde nichts Illegales dabei. Das kann nicht einfach von den Amerikanern dann beschlossen werden, dass das nicht mehr geht.»
USA mit Sanktionen gegen den Iran
US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag den Rückzug der USA aus dem Atomabkommen und neue Sanktionen gegen den Iran angekündigt. Die EU will aber an dem Atomdeal festhalten, der den Iran vom Bau einer Atombombe abhalten soll.
Asselborn rief die Europäer zu Geschlossenheit auf. Es gebe verschiedene Mitgliedsstaaten, die müssten wachgerüttelt werden, «dass sie sehen, dass wir nur zusammenstehen können jetzt», sagte er. Man müsse versuchen, das Gemeinsame, das Gemeinschaftliche, für das die Europäische Union gegründet worden sei, in den Vordergrund zu stellen. «Wir dürfen (...) kein Zwerg in der Politik sein.» Vielmehr müssten die Europäer zusammenstehen.
(L'essentiel/dpa)