FrankreichAtomaufsicht stuft Cattenom als sicher ein
LUXEMBURG/FRANKREICH - Laut der Atomaufsicht kam es in den französischen Nuklearreaktoren Fessenheim und Cattenom zu überraschend wenig Störfällen.

Das Atomkraftwerk Cattenom liegt etwa 15 Kilometer von Luxemburg entfernt.
Trotz mehrerer Zwischenfälle zieht die französische Atomaufsicht (ASN) eine «generell zufriedenstellende Bilanz» zu den Atomkraftwerken Fessenheim im Elsass und Cattenom in Lothringen). Die Behörde ordnete fünf Vorfälle im Jahresbericht 2015 auf der Störfallstufe 1 von 7 ein. Die Zahl der Störfälle in Fessenheim sei für die Prüfer überraschend gering gewesen. In Fessenheim gab es nur einen Vorfall der Stufe 1, 21 weitere Störfälle erhielten Kategorie Null.
Luxemburg und Deutschland kämpfen seit Jahren für die Abschaltung beider Atommeiler. Seit Inbetriebnahme des ersten der vier Reaktoren in Cattenom 1987 gab es mehrere Hundert Zwischenfälle. Fessenheim ist seit 1977 in Betrieb. Die Regierung in Paris hatte eine Schließung für das Jahr 2016 angekündigt, nach aktuellem Stand dürfte sie sich aber bis 2018 verschieben.
Verzögerung bei Neubau
François Hollande hatte zuletzt verkündet, dass das Atomkraftwerk nahe der Grenze zu Deutschland und der Schweiz nicht wie ursprünglich zugesagt 2016 vom Netz gehen werde. Er begründete dies mit Verzögerungen beim Bau eines Reaktors der neuen Generation, der erst 2018 in Betrieb gehen soll.
Ähnlich hatte sich auch Umweltministerin Ségolène Royal geäußert. Sie hatte aber betont, das Verfahren zur Schließung werde noch in diesem Jahr beginnen. Dazu müsste vom Betreiber aber bis Ende Juni ein entsprechender Antrag eingereicht werden.
(L'essentiel/ij/afp)