Terror von Brüssel – Attentäter von Brüssel war nicht in Luxemburg

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Terror von BrüsselAttentäter von Brüssel war nicht in Luxemburg

LUXEMBURG - Einer der Attentäter vom Airport Zaventem soll sich laut einem Bericht in Luxemburg aufgehalten haben. Polizei und Staatsministerium dementieren die Information.

CAPTION ADDITION TO ADD IDENTIFICATION OF INDIVIDUAL : In this image provided by the Belgian Federal Police in Brussels on Tuesday, March 22, 2016, three men who are suspected of taking part in the attacks at Belgium's Zaventem Airport and are being sought by police. The men on both the left and right are yet unidentified, the man at center has been the identified by the Federal Prosecutors office on Wednesday, March 23, 2016 as Ibrahim El Bakraoui. (Belgian Federal Police via AP)

CAPTION ADDITION TO ADD IDENTIFICATION OF INDIVIDUAL : In this image provided by the Belgian Federal Police in Brussels on Tuesday, March 22, 2016, three men who are suspected of taking part in the attacks at Belgium's Zaventem Airport and are being sought by police. The men on both the left and right are yet unidentified, the man at center has been the identified by the Federal Prosecutors office on Wednesday, March 23, 2016 as Ibrahim El Bakraoui. (Belgian Federal Police via AP)

Keystone

Einer der drei bisher identifizierten Attentäter von Brüssel soll sich auch in Luxemburg aufgehalten haben. Er habe hier vor nicht allzu langer Zeit einen gebrauchten Laptop gekauft. Diese Information verbreitete rtl.lu am Donnerstagabend mit dem Hinweis, dass die «Police Judiciaire» über den Vorgang «in Bild» gesetzt worden sei.

Am Freitagmorgen haben Staatsanwaltschaft und Police Grand-Ducale dann mitgeteilt, dass weder Gericht noch Polizei die Anwesenheit des Terroristen in Luxemburg bestätigen können. Die Police Grand-Ducale hatte den Bericht von rtl.lu bereits am Donnerstag auf Nachfrage von L’essentiel nicht bestätigen wollen. Auch das für den Geheimdienst zuständige Staatsministerium hatte an diesem Tag nichts über einen möglichen Aufenthalt Bakraouis im Großherzogtum wissen wollen. Es würden aber derzeit «Überprüfungen» durchgeführt, hatte ein Sprecher am Donnerstag gesagt und darauf verwiesen, dass «Polizei und die Gerichte ihre Arbeit machen».

Der mysteriöse dritte Mann

Bakraoui, dessen jüngerer Bruder Khalid und Bombenbauer Najim Laachraoui sind die Hauptverantwortlichen für die Anschläge vom 22. März auf den Airport Brüssel-Zaventem und die Metro-Station Maelbeek. Mindestens 31 Menschen starben und 300 weitere verletzt. Ibrahim sprengte sich auf dem Flughafen Brüssel in die Luft, ebenso wie Laachraoui. Der jüngere Bruder, Khalid, zündete seine Bombe in der Metro-Station Maelbeek.

Ibrahim Bakraoui ist der Mann in der Mitte auf der Aufnahme einer Überwachungskamera vom Flughafen. Auf dem Bild schieben alle drei mutmaßlichen Täter – links Laachraoui, in der Mitte Bakraoui und rechts ein noch unbekannter weiterer Verdächtiger – einen Gepäckwagen vor sich her. Danach soll es zur fatalen Detonation gekommen sein.

Testament auf Laptop

Im Brüsseler Stadtteil Schaerbeek wurde am Mittwoch ein Laptop mit Ibrahim Bakraouis Testament gefunden, in dem er seine Lage als ausweglos beschreibt. Laut Tageblatt handelt es sich dabei um jenen Laptop, den der Terrorist vorher in Luxemburg gekauft hat. 2010 hatte ein Brüsseler Gericht den späteren Attentäter zu neun Jahren Haft verurteilt, weil er nach einem Überfall mit einer Kalaschnikow auf Polizisten gefeuert hatte. Er kam aber vorzeitig frei, verstieß gegen Bewährungsauflagen und wurde im Juni 2015 an der türkisch-syrischen Grenze festgenommen. Die Türkei informierte die belgischen Behörden, die Bakraoui jedoch auf freiem Fuß ließen.

Wie am Donnerstag bekannt wurde, sollen Bakraoui und Laachraoui auch Verbindungen zu den Attentätern vom 13. November in Paris gehabt haben. Bakraoui hatte eine Wohnung in Brüssel angemietet, die der Pariser Terrorzelle als Versteck gedient hat. Laachraoui soll laut Staatsanwaltschaft an Bomben für die Pariser Attentate mitgebastelt haben. Die Polizei in Belgien fahndet zudem nach weiteren mutmaßlichen Tätern vom 22. März. Den mysteriösen dritten Mann vom Flughafen und einen weiteren Täter, der den Anschlag in der Metro geplant haben soll.

(jt/L'essentiel)

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