Nach FrankreichAuch Belgien schafft die Burka ab
Als zweites europäisches Land nach Frankreich verbietet Belgien den Vollschleier Burka. Der Schleier soll aus der Öffentlichkeit verschwinden. Nach dem Parlament muss nun der Senat zustimmen.

Laut Gesetzentwurf darf künftig niemand mehr in Belgien sein Gesicht im öffentlichen Leben so verhüllen, dass er nicht mehr zu identifizieren ist.
Das Plenum des belgischen Parlaments nahm am Donnerstagabend nahezu einstimmig einen Gesetzentwurf an, der muslimischen Frauen das Tragen von Vollschleiern wie Burka und Nikab in der Öffentlichkeit verbieten soll. Das meldete die belgische Nachrichtenagentur Belga. Nun muss die zweite Kammer, der Senat, noch zustimmen.
Strafen zwischen 15 und 25 Euro
Laut Gesetzentwurf darf künftig niemand mehr sein Gesicht im öffentlichen Leben so verhüllen, dass er nicht mehr zu identifizieren ist: Keine Busfahrt, kein Spaziergang und kein Besuch in Museen oder im Kino.
Bei Zuwiderhandlung drohen Strafen zwischen 15 und 25 Euro oder bis zu sieben Tage Gefängnis. Das Gesetz solle «das Strafrecht verändern, um das Tragen eines jeden Kleidungsstücks zu verbieten, das ganz oder in Teilen das Gesicht verdeckt», heisst es in dem Text des Entwurfs.
Bussgeld auch in Frankreich
Die Befürworter im Parlament verwiesen auf die Sicherheit und den nötigen Respekt vor Frauen. «Die Burka ist kein religiöses Symbol, sondern ein Symbol der Unterdrückung der Frauen», sagte der sozialistische Abgeordnete André Frédéric.
Das Nachbarland Frankreich hatte bereits im September vergangenen Jahres als erstes westliches Land ein Burka-Verbot beschlossen, das Mitte April in Kraft trat. Komplett verschleierte Frauen sind in Frankreich somit vom öffentlichen Leben ausgeschlossen. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Bussgeld rechnen.
L'essentiel Online /
(sda)