Mit SPD und GrünenAuch deutsche FDP bereit zu Dreiergespräch
Die FDP in Deutschland stimmt dem Vorschlag der Grünen für Dreiergespräche mit der SPD zur Vorbereitung möglicher Koalitionsverhandlungen für eine gemeinsame Regierung zu.

Christian Lindner in der Parteitzentrale der FDP über den Stand der Sondierungsgespräche für die Regierungsbildung.
«Wir haben den Vorschlag eines Gesprächs mit der SPD angenommen», sagte Parteichef Christian Lindner am Mittwoch in Berlin nach internen Beratungen. Gespräche zur Bildung einer sogenannten Jamaika-Koalition mit Union aus CDU und CSU sowie den Grünen blieben aber zwar eine Option, Parallelgespräche solle es aber nicht geben. Man wolle dem SPD-Spitzenkandidaten Olaf Scholz anbieten, bereits am morgigen Mittwoch mit den Dreier-Sondierungen zu beginnen, sagte Lindner.
Kurz zuvor hatte die Grünen-Co-Vorsitzende Annalena Baerbock erklärt, der FDP solche Dreiergespräche mit der SPD vorzuschlagen, da man im Zweiergespräch mit den Liberalen ausreichend Gemeinsamkeiten gesehen habe. Deutschland stehe vor großen Herausforderungen, die rasch angepackt werden müssten. Deshalb seien die Grünen der Überzeugung, «dass sich dieses Land keine lange Hängepartie leisten kann». Doch auch der Co-Vorsitzende Robert Habeck sagte, dies bedeute keine Absage an mögliche spätere Gespräche mit der Union und der FDP für ein Jamaika-Bündnis.
Nach der Bundestagswahl am 26. September hatten die Grünen und die FDP erst miteinander und anschließend getrennt jeweils mit der SPD sowie mit CDU und CSU mögliche Kompromisslinien ausgelotet. Die SPD hatte die Wahl mit 25,7 Prozent der Stimmen gewonnen, die Union aus CDU und CSU brach auf 24,1 Prozent ein. Die Grünen erzielten 14,8 Prozent und sind jetzt drittgrößte Fraktion im Bundestag, die FDP kam auf 11,5 Prozent. Die beiden kleineren Parteien gelten derzeit als Königsmacher einer neuen Regierung. Eine erneute große Koalition zwischen Union und SPD gilt derzeit als äußerst unwahrscheinlich.
(L'essentiel/dpa)