Hilfsmotor im Radsport – Auch Schleck-Kollege war von Vorwürfen belastet

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Hilfsmotor im RadsportAuch Schleck-Kollege war von Vorwürfen belastet

Der erste Betrug mit einem Hilfsmotor im Radsport ist Tatsache. Auch ein Teamkamerad von Fränk Schleck sah sich schon mit solchen Vorwürfen konfrontiert.

epaselect epa04834143 Trek Factory Racing team rider Fabian Cancellara of Switzerland wearing the overall leader's yellow jersey removes his helmet during the neutralization period follwowing a crash at the bottom of the Cote de Bohissau near Andenne, Belgium, 06 July 2015, during the 3rd stage of the 102nd edition of the Tour de France 2015 cycling race over 159.9km between Anvers and Huy, Belgium. EPA/YOAN VALAT +++(c) dpa - Bildfunk+++

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DPA/Yoan Valat

Femke Van den Driessche geht in die Geschichtsbücher des Radsports ein. Auf negative Art. Im Fahrrad der 19-jährigen Belgierin wurde beim U23-Rennen an der WM in Zolder ein Hilfsmotor entdeckt. Der Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI, Brian Cookson, hat den Fund bestätigt. Van den Driessche will davon nichts wissen und sagt, dass es ein Fahrrad eines Freundes war. Ihr droht eine Sperre von mindestens sechs Monaten und eine Strafe zwischen 20.000 und 200.000 Euro.

Was bei der jungen Belgierin gefunden wurde, unterstellte man auch schon Fabian Cancellara, einem Teamkollegen des Luxemburgers Fränk Schleck (Trek Factory Racing). Der Schweizer Star-Fahrer geriet 2010 in Verdacht, als er mit beeindruckenden Antritten bei den Frühlings-Klassikern Paris-Roubaix und Flandern-Rundfahrt triumphierte.

«Ich bin der Motor»

Der italienische Fernsehsender RAI zeigte später ein Video (siehe unten), wie das System mit dem Motor funktioniert und wie es in ein Fahrrad eingebaut werden kann. Man wollte damit niemanden beschuldigen, sondern lediglich zum Nachdenken einladen. Angeboten werden die Hilfsmotoren unter anderem von der österreichischen Firma «vivax-assist».

Die Vorwürfe gegen Cancellara, der 2016 seine letzte Saison bestreitet und am Samstag bei der «Mallorca Challenge» einen Etappensieg feierte, bestätigten sich nie. Auch nicht, als die Organisatoren der Tour de France 2010 das Fahrrad von «Spartacus» nach seinem Prologsieg bei der Grande Boucle scannten. Der Schweizer damals: «Ihr solltet besser mich scannen. Ich bin der Motor.»

(L'essentiel/heg)

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