Mehr als 100 VermissteAusflugsschiff auf der Wolga gesunken
Ein mit über 180 Personen besetztes Schiff ist auf der Wolga in der Region Tatarstan untergegangen. Eine Frau kam dabei ums Leben, zwei Menschen wurden verletzt. 111 werden noch vermisst.

Ein russisches Wolgaschiff mit über 180 Personen an Bord ist am Sonntag gesunken. Dabei kam nach offiziellen Angaben eine Frau ums Leben und zwei Menschen wurden verletzt. 111 Personen galten noch als vermisst. Die «Bulgaria» sei am Nachmittag in der Mitte des Flusses in der Region Tatarstan untergegangen, sagte der Sprecher des regionalen Katastrophenschutzministeriums, Marat Rachmatullin. Die Frau sei ertrunken und ihre Leiche in ein Krankenhaus gebracht worden.
Eine Sprecherin des Ministeriums sagte, zum Unglückszeitpunkt hätten sich 135 Passagiere und 47 Besatzungsmitglieder an Bord des Schiffs befunden. In ersten Meldungen war von 173 Personen an Bord die Rede. Das Doppeldecker-Schiff war demnach bei seinem Untergang etwa drei Kilometer vom nächsten Ufer entfernt und das Wasser an der Stelle 20 Meter tief. Mögliche Ursachen für das Unglück nannten die Behördensprecher nicht.
Schiff kann innerhalb von Minuten sinken
Das in den späten 50er-Jahren in der Tschechoslowakei gebaute Schiff gehört einem örtlichen Tourismusunternehmen. Die Wolga ist einer der größten Flüsse Europas und bis zu 30 Kilometer breit. Außerdem ist der Fluss ein beliebtes Reiseziel. Das Schiff war von der Stadt Bulgar auf dem Weg in die Regionalhauptstadt Kasan.
Tourismusexperte Dmitri Woropajew, Chef der Samra Travel Company, sagte der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti, die «Bulgaria» habe zu wenige abschottbare Abteile gehabt. «Im Fall eines Unfalls sinken diese Schiffe innerhalb von Minuten», sagte er.
L'essentiel Online/dapd