ArcelorMittal«Auslagerung der Stellen ist längst beschlossen»
LUXEMBURG - Während Arcelor-Aktionäre am Dienstag in Luxemburg über Gewinnausschüttungen verhandelten, haben Mitarbeiter gegen Stellenauslagerungen protestiert.

Konzern-Chef Lakshmi Mittal(Mitte) wurde bei der Generalversammlunge der Aktionäre am Dienstag in Luxemburg als Aufsichtsratsvorsitzender bestätigt.
«Wir befürchten, dass die Auslagerung der Informatikabteilung Auswirkungen auf andere Bereiche haben könnte», erklärt OGBL-Gewerkschafter Bernard Zanardelli. Während im Hauptsitz von ArcelorMittal am Dienstagmorgen die Aktionäre des Stahlriesen versammelt waren, demonstrierten gut 40 Personen am «Rousegäertchen» gegen die Stellenauslagerung. «Etwa 35 Personen sind in Luxemburg betroffen. Sie sollen dem Informatikdienstleister CSC angegliedert werden», bestätigt Emile Rota, Vizevorsitzender der Personaldelegation in der Arcelor-Verwaltung. In ganz Europa sind 464 Stellen betroffen.
Doch die Firmenführung hat längst entschieden: «Die Auslagerung ist beschlossene Sache und wird auch umgesetzt», bestätigt Nico Reuter, CEO der Geschäftseinheit Nord und verantwortlich für die luxemburgischen Arcelor-Standorte, Gandrange, Duisburg und Hamburg. «Ein externes Unternehmen sichert uns zu, dass wir bei den Weiterentwicklungen der Informatik immer auf dem neusten Stand sind.»
Unterdessen bestätigten die Aktionäre des weltweit größten Stahlkochers Lakshmi Mittal mit 95,5 Prozent in seinem Amt als Aufsichtsratschef. Das Mandat von Prinz Guillaume im Verwaltungsrat wurde gar mit 99 Prozent der Stimmen verlängert. Neu im Gremium an der Konzernspitze ist Bruno Lafont, Vorstandsvorsitzender des Baumaterialien-Konzerns Lafarge.
ArcelorMittal erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Gewinn von 14,6 Milliarden US-Dollar. Gut acht Prozent – knapp 1,1 Milliarden Dollar – werden an die Aktionäre ausgeschüttet.
L'essentiel Online mit Jérôme Wiss/Tageblatt
Bergbausparte wird immer wichtiger
ArcelorMittal verstehe sich nicht mehr ausschließlich als Stahlkonzern, erklärte ein Konzernsprecher am Dienstag vor Journalisten. Die Bergbausparte würde für ArcelorMittal immer wichtiger. Zeichen des Ausbaus war 2010 die Übernahme des kanadischen Eisenerzunternehmens Bafinland. Bis 2015 soll die Eisenerzgewinnung auf 100 Millionen Tonnen ausgebaut werden.