AufzeichnungenAusschuss will Klarheit über Geheimgespräche
LUXEMBURG – In der Affäre um die Aufzeichnungen eines Gesprächs zwischen dem Ex-Geheimdienst-Chef und Jean-Claude Juncker verlangen die Abgeordneten nun Klarheit.

Zwei vertrauliche Gespräche von Staatsminister Jean-Claude Juncker sollen vom Geheimdienst aufgezeichnet werden?
Worum drehte sich das Gespräch, das der ehemalige Geheimdienstchef Marco Mille mit einer Wanze in seiner Armbanduhr aufgezeichnet haben soll? Die Abgeordneten des Geheimdienstausschusses verlangen nun Aufschluss über die vermeintlich aufgezeichneten Gespräche. Aufzeichnungen sollen von einem Gespräch von Staatsminister Jean-Claude Juncker mit seinem ehemaligen Geheimdienstchef Marco Mille sowie von einer Diskussion zwischen dem Staatsminister und dem Großherzog vorliegen.
Thema des letzten, abgehörten Gesprächs soll eine vermeintliche Verstrickung von Prinz Jean, Bruder des Staatsoberhaupts, in die Bommeleeër-Affäre sein. Das Gespräch soll auf Diskette aufgezeichnet worden sein. Mille habe Juncker darüber in Kenntnis gesetzt und sich durch die Aufzeichnung seines Gesprächs mit dem Regierungschef absichern wollen. Die Abgeordneten wollen nicht nur den Inhalt der Gespräche erfahren, sondern auch wissen, ob diese Disketten tatsächlich vorliegen.
Vor einer Woche hatte RTL Radio Lëtzebuerg darüber berichtet, dass 2008 ein Gespräch zwischen Jean-Claude Juncker und dem damaligen Geheimdienstleiter Marco Mille, ohne Wissen des Regierungschefs, aufgezeichnet worden sei. Darüber sei Juncker erst 2009 informiert worden. Er hat daraufhin den parlamentarischen Kontrollausschuss informiert. Die Abgeordneten hatten damals nach eigenen Aussagen vereinbart, die Sache unter Verschluss zu halten.
(L'essentiel Online mit tageblatt.lu)