Charakter-KarrenAutos, mit denen Sie immer gut ankommen
Aus der Masse der Autos stechen nur wenige heraus, die von fast allen geliebt werden: Citroën 2 CV, Fiat 500, Mini, Suzuki LJ80 und VW Käfer.

Woran liegt es wohl, dass Citroën 2 CV (1949-1990), Fiat 500 (1957-1977), Mini (1959-2000), Suzuki LJ80 (1978-1982) oder VW Käfer (1938-2003) auch Jahrzehnte nach Produktionsende noch immer ein derartig positives Image haben, dass die Hersteller sie sogar mit neuer Technik wieder aufleben lassen?
Ein automobiler Sympathieträger löst beim Betrachter positive Gefühle und Zuneigung aus. Er schaut mit großen Augen freundlich drein und setzt sich von der Maße der produzierten Personenwagen deutlich ab.
Kein anderes Auto sah aus wie der VW Käfer. Den Citroën CV befanden die Kritiker anfänglich sogar als unverkäuflich, weil er so hässlich sei. Mini und Fiat 500 waren weniger provokativ gezeichnet, aber nichtsdestotrotz gerade wegen ihrer geringen Dimensionen etwas Besonderes. Und der Suzuki LJ80 war eine verkleinerte Version des Ur-Jeeps, der sowieso viel Sympathien genoss.
Erschwinglich
Gemeinsam ist den hier vorgestellten Sympathieträgern, dass sie allesamt relativ einfach konstruiert sind. Von Anfang an setzten die Hersteller auf geringe Komplexität und einfache Mittel, auf geringes Gewicht und kompakte Ausmaße. Praktisch sollten sie sein und günstig – beim Kauf, beim Unterhalt und im Gebrauch. Der Käfer perfektionierte dies mit seiner geradezu sprichwörtlichen Langlebigkeit, oder wie es in der Werbung hieß: ...und läuft, und läuft, und läuft...
Es ist kein Zufall, dass gerade diese preisgünstigen Fahrzeuge nicht nur bei Fahranfängern oder Wenigverdienern Anhänger fanden, sondern quer durch alle Einkommensschichten. Beatles-Bandmitglieder zeigten sich genauso im Mini wie Fernsehmoderatoren im Käfer.
Irgendwie entzogen sich Ausnahmetalente wie LJ80 oder Fiat 500 den üblichen Klasseneinteilungen. Da störten auch die nur minimalen Ansprüchen genügenden Fahrleistungen nicht, denn in der Ente oder im Fiat 500 hat man halt 30 Sekunden und mehr Zeit, bis 100 km/h erreicht sind.
Geliebt, gekost und benamst
Auf kaum einem Fahrzeugtyp finden sich mehr Kosenamen als auf unseren Sympathieträgern. Der Fiat 500 wird beispielsweise mit «Luigi» beschriftet, der 2 CV Ente mit «Ente» oder «Donald», der Mini mit «Barbarella» – und sogar die Hersteller machten mit.
Kein Wunder, dass Käfer, Ente oder Mini viele Filmauftritte hatten. Der Käfer war hier am erfolgreichsten, gleich zwei Filmserien nahmen sich den kugeligen Wagen als Hauptdarsteller und kaum jemand hat nicht mindestens einen Herbie- oder Dudu-Film gesehen.
Aber auch der Mini tauchte in vielen Filmen auf, besonders eindrücklich war dabei die Verfolgungsjagd durch die Katakomben von Turin im Streifen «Italian Job». Und die Ente? Genau, James Bond nutzte sie als Fluchtauto und prompt gab es hinterher eine Sonderserie mit aufgeklebten Einschusslöchern.
Hommagen an die Urversionen
Und weil sie so gut und auch beliebt waren, ließen die Hersteller die Sympathieträger (zumindest optisch) auch wieder auferstehen.
Die modernen Nachfolger profitieren vom positiven Image ihrer Vorgänger, auch wenn sie deutlich größer, schwerer und eigentlich auch weniger sympathisch sind als ihre Vorbilder. Dass es aber diese Wiedergeburten gibt und sie sogar zur Marken- oder zumindest zur Typenreihen-Identität wurden, darf vor allem als Hommage an die Urversionen verstanden werden.
Mehr Informationen und viele Bilder zu den fünf Sympathieträgern gibt es auf Zwischengas.com.(L'essentiel)
(L'essentiel/B. von Rotz)