Notfall-MassnahmenBahn zieht Konsequenzen aus Bettemburg-Debakel
LUXEMBURG - Fünf Millionen Euro will die Eisenbahngesellschaft CFL investieren, um ihr Netz sicherer zu machen. Für Tunnel gibt es strengere Auflagen.

Die Eisenbahngesellschaft CFL und die Rettungsdienste haben neue Evakuierungspläne für Zugunglücke auf Luxemburgs Schienen erarbeitet. Im Juli war nahe des Bahnhofs von Bettemburg eine Fußgängerbrücke auf die Schienen gestürzt, mehrere Menschen wurden verletzt. Das habe das ganze Land aufgerüttelt, sagte Josée Lorsche, Präsidentin des Nachhaltigkeitsausschusse.
Die neuen Pläne beziehen sich vor allem auf die Kommunikation mit den Fahrgästen und mit den Eisenbahngesellschaften der Nachbarländer. Aber auch die Tunnel sollen sicherer werden: Für mehrere Maßnahmen werden ab 2015 fünf Millionen Euro bereitgestellt.
Mehr Sicherheit auch in kurzen Tunneln
Zusätzlich zum Ein- und Ausgang soll es einen weiteren Zugang zu jedem Tunnel geben. Auch eine Plattform für die Fahrzeuge der Rettungskräfte soll Vorschrift werden. Eine Notstromversorgung wird ebenfalls installiert. Schließlich soll ein Stahlkabel verlegt werden, damit im Notfall beschädigte Züge leichter aus dem Tunnel geräumt werden können.
Diese Regeln gelten bereits - aber nur für Tunnel, die länger als ein Kilometer sind. Nun sollen überall die gleichen Auflagen angewendet werden, begonnen wird mit den längsten Tunneln. Tunnel, die länger als 250 Meter sind, gibt es allerdings nur neun im Großherzogtum. Die Arbeiten sollen 2015 beginnen und zwei bis drei Jahre dauern. Die CFL will laufende Baustellen nutzen, um Verkehrsbehinderungen gering zu halten.
(JD/L'essentiel)