«De Verband» – Bald tuckern mehr Traktoren durch Colmar-Berg

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«De Verband»Bald tuckern mehr Traktoren durch Colmar-Berg

COLMAR-BERG – Im Jahr 2017 soll es so weit sein: Dann eröffnet De Verband Group ihr neues Agrarcenter in Colmar-Berg. Wenn der Gemeinderat dem Flächennutzungsplan zustimmt.

Präsident Henri Lommel und Generaldirektor Serge Turmes zeigten sich bei der PK optimistisch.

Präsident Henri Lommel und Generaldirektor Serge Turmes zeigten sich bei der PK optimistisch.

Tobias Senzig

Schuld sind die niedrigen Preise auf dem Markt: Nur drei Prozent mehr Umsatz (auf 186 Millionen Euro) hat Luxemburgs Landwirtschaftsverband «De Verband» im Jahr 2014 erwirtschaftet. «Dahinter steckt jedoch wesentlich mehr», sagt Verbandspräsident Henri Lommel nach der Generalversammlung in Colmar-Berg. «Im Mengenumschlag haben wir ein Plus von 16 Prozent.» Insgesamt gibt es einen «intensiven Zuwachs», sagt auch Generaldirektor Serge Turmes. Das Geschäftsergebnis sei vor allem wegen vieler Sonderkosten leicht im Minus. Das beträgt 42.000 Euro. «Eine rote Null», wie Turmes sagt.

Highlight für die Genossenschaftler war im vergangenen Jahr die Inbetriebnahme der großen Logistik- und Produktionszentrale im deutschen Moselort Perl-Besch, die auch von Bauern aus Deutschland und Frankreich genutzt wird. Und mit Großprojekten soll es auch weitergehen, erklären die Verbandsfunktionäre, die sich selbst inzwischen lieber am Ruder eines «modernen, international aktiven Konzerns» sehen: Geht es nach den Bauern, rücken nämlich schon bald die Bagger in Colmar-Berg an. Unweit der A 7 soll ein weiteres großes Agrarzentrum entstehen.

Komplex soll bis 2017 entstehen

Das Bauvorhaben steht seit Jahren auf der Agenda des Verbands, musste bereits Standortprobleme, Straßenplanung und widerspenstige Bürgermeister umschiffen. Inzwischen ist der Flächennutzungsplan von der Staatsregierung abgenickt. Nur der Gemeinderat von Colmar-Berg muss noch zustimmen. Direktor Turmes steht dem optimistisch gegenüber: «In den Wochen danach sollte es losgehen», sagte er, 2017 könnte der Komplex, in dem unter anderem ein 10.000-Tonnen-Getreidelager stehen soll, Eröffnung feiern.

Dass das Riesen-Silo auch gefüllt werden muss, ist dem Bauernfunktionär bewusst. «Es ist richtig, dass mehr Traktoren unterwegs sein werden», sagt er. Probleme könne es aber auch mit dem Schwerlastverkehr geben, der das Getreide abholt. Können sich die Autofahrer von Colmar-Berg bald nur noch im Schneckentempo fortbewegen? «Wir werden eine Lösung anpeilen, die alle zufrieden stellt», verspricht Turmes.

(Tobias Senzig/L'essentiel)

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