Luxemburg : Bambi-Retter bedienen sich modernster Technik

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Luxemburg Bambi-Retter bedienen sich modernster Technik

LUXEMBURG – Mithilfe von Drohnen, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind, will die Organisation «Sauvons Bambi» verhindern, dass Wildtiere Mähdreschern zum Opfer fallen.

Frédéric Lambert
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Mithilfe von Drohnen, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind, versucht die Organisation, das Leiden von Wildtieren beim Mähen von Wiesen zu verhindern.

Mithilfe von Drohnen, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind, versucht die Organisation, das Leiden von Wildtieren beim Mähen von Wiesen zu verhindern.

SAUVONS BAMBI LUXEMBOURG
«Sauvons Bambi» ist derzeit hauptsächlich im Westen Luxemburgs aktiv.

«Sauvons Bambi» ist derzeit hauptsächlich im Westen Luxemburgs aktiv.

SAUVONS BAMBI LUXEMBOURG

SAUVONS BAMBI LUXEMBOURG

«Ich ertrage es einfach nicht zu sehen, wie ein Rehkitz abgeschlachtet wird». Die Worte von Katty Leclere, der Vorsitzenden des Vereins «Sauvons Bambi Luxembourg», zeugen von ihrem Willen, in der aktuellen Mähsaison so viele Rehkitze wie möglich auf den Feldern zu retten. Im Schutze des hohen Grases würden nämlich viele von den landwirtschaftlichen Mähmaschinen in kleine Stücke zerhackt. Mithilfe von Drohnen, auf denen Wärmebildkameras sitzen, versucht ihre Organisation, die kleinen Waldbewohner rechtzeitig zu entdecken und dann zu retten.

Mitten in der Mähsaison schildert Katty zwischen zwei Drohnenflügen L'essentiel ihre Eindrücke: «Es ist für uns enorm schwierig, die Landwirte davon zu überzeugen, wachsam zu sein und mit uns kooperieren», stellt sie gleich zu Beginn klar. «So stoßen wir leider immer wieder auf kleine Rehkitze, die vom Mährwerk der Maschinen getötet und auf den Wiesen zurückgelassen werden».

«Sauvons Bambi» ist derzeit vor allem im Westen Luxemburgs aktiv. «Überall, wo man uns fragt, sind wir zur Stelle», versichert Katty Leclere. «Auf unserer Facebook-Seite zeigen wir, was genau wir tun. 2022 haben wir uns noch selbst finanzieren können, aber seit 2023 erhalten wir einen Zuschuss des Landwirtschaftsministeriums in Höhe von 15.000 Euro». Dank eines Pilotprojekts zwischen den sechs Gemeinden Garnich, Steinfort, Habscht, Koerich, Saeul und Beckerich werde zudem versucht, möglichst viele landwirtschaftliche Parzellen zu überwachen. «Diese sechs Gemeinden haben in drei Drohnen investiert, die sie uns für die Saison zur Verfügung stellen».

Mithilfe der Spenden versuche der Verein, die Reisekosten der Drohnenpiloten zu decken. «Wir haben im Frühjahr neue Piloten ausgebildet, aber sie machen leider nicht weiter», bedauert Katty Leclere. «Wir fliegen ab 4 Uhr morgens sieben oder acht Stunden am Stück». Für die freiwilligen Helfer sei das natürlich kompliziert. Derzeit gebe es acht sehr aktive Piloten.

Im Jahr 2022 habe «Sauvons Bambi Luxembourg» dank dreier Drohnenpiloten 156 Rehkitzen das Überleben ermöglicht. «Am Donnerstag, den 18. Mai 2023, haben wir zum Beispiel 26 von ihnen über den Tag gerettet», erzählt Katty Leclere. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein enormer Erfolg.

Schon bald will die Organisation auch außerhalb des Großherzogtums Leben retten: Im Süden Belgiens sind bereits Einsätze geplant. «Luxemburg ist 10 bis 15 Tage zu früh dran», so Katty Leclere. Zwischen Arlon und Virton und Westluxemburg gebe es einen Temperaturunterschied von drei bis vier Grad. In Belgien seien die Böden weniger nährstoffreich und das Gras wachse später.

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