Rassismus-SkandalBananenwurf gegen Roberto Carlos
Übler Vorfall in der russischen Fussball-Liga. Der ehemalige Weltmeister Roberto Carlos verlässt nach einer Rassismus-Attacke gegen ihn das Spielfeld.

Roberto Carlos spielt seit diesem Jahr bei Anschi Machatschkala in Russland. Der 38-jährige Brasilianer und Weltmeister von 2002 ist Captain des Teams und will im WM-Land von 2018 seine Karriere ausklingen lassen. Was er am Mittwoch im Meisterschaftsspiel gegen Krylja Samara (3:0) erleben musste, gibt aber zu denken.
Kurz vor dem Abpfiff fliegt von der Tribüne eine Banane aufs Spielfeld in Richtung des brasilianischen Verteidigers. Carlos wirft die Frucht über die Seitenlinie nach draussen. Nach einer kurzen Diskussion mit dem Schiedsrichter scheint der Verteidiger mit dem knallharten Schuss weiterspielen zu wollen.
Carlos setzt ein Zeichen
Der 38-Jährige überlegt es sich aber anders. Carlos zieht die Captainbinde aus und geht vom Platz. «Das ist bereits das zweite Mal», ruft er Richtung Tribüne. Ein Mitspieler fordert die Anhänger auf, solche Aktionen zu unterlassen. «Dies ist schlicht inakzeptabel», schimpfte Anschi-Trainer Gadschi Gadschijew.
Wie die «Welt» berichtet entschuldigte sich Krylja Samara am Donnerstag auf seiner Internetseite bei Roberto Carlos. «Wir werden jede Anstrengung auf uns nehmen, um den Bastard zu bestrafen, der diesen bemerkenswerten Spieler beleidigt hat», hiess es. Anschi gewann die Partie mit 3:0.
Samara droht Punkteabzug
Auch Ligapräsident Andrej Fursenko kündigte eine harte Strafe an. «Roberto Carlos ist der grösste Fussballer, der nach Russland gekommen ist, um das Niveau der Premier Liga und das Interesse an dem Spiel zu erhöhen», sagte Fursenko der russischen Zeitung «Sport Express». Dem Tabellenvorletzten Samara drohen nach dem Skandal drei Punkte Abzug.
L'essentiel Online /
(heg)