AustralienBankirrtum macht arme Studentin zur Millionärin
In Australien erhält eine 21-Jährige einen unlimitierten Überziehungskredit – und lebt fortan in Saus und Braus.

Eine Bank hat einer Studentin in Australien aus Versehen einen unlimitierten Überziehungskredit gewährt. Davon machte die Frau ordentlich Gebrauch: Umgerechnet rund 2,36 Millionen Euro hat Christine Lee zwischen Juli 2014 und April 2015 ausgegeben, wie die Polizei von Sydney am Donnerstag sagte.
Allein für Label-Handtaschen und andere Luxusgüter gab die heute 21-Jährige laut Sydney Morning Herald umgerechnet rund 720.000 Euro aus. Zurzeit schuldet sie der Bank noch rund 2,4 Millionen Euro. Die Polizei hat die Malaysierin am Mittwoch am Flughafen Sydney festgenommen, als sie Richtung Heimat fliegen wollte.
«Die Bank hat das Geld zur Verfügung gestellt»
Die zuständige Richterin Lisa Stapleton befand, dass die Studentin kein Verbrechen begangen habe, und ließ sie auf Kaution frei. «Lee hat der Bank das Geld nicht gestohlen, diese hat es der Studentin offeriert», so Stapleton. Die Richterin ist der Meinung, dass Lee der Bank das Geld zwar schulde, aber nicht das Gesetz gebrochen habe.
Die Westpac-Bank in Sydney hatte der Chemiestudentin aus Malaysia, die seit fünf Jahren in Australien lebt, im Jahr 2012 aus Versehen bei der einen unlimitierten Überziehungskredit gewährt. Zwar leitete das Betrugsdezernat laut The New Daily noch im selben Jahr Ermittlungen ein, nachdem es von der Bank über den Irrtum informiert worden war. Doch dann geschah jahrelang nichts – bis am 4. März 2016 ein Haftbefehl gegen Lee erlassen wurde. Laut dem Staatsanwalt habe Westpac zuvor mehrmals erfolglos versucht, mit Lee Kontakt aufzunehmen.
(L'essentiel/kmo)