Bausektor«Bauarbeiter haben eine Lohnerhöhung verdient»
LUXEMBURG - Die Verhandlungen mit den Arbeitgebern im Bausektor sind festgefahren. Der OGBL begründet seine Vorschläge.

Jean-Luc de Matteis, OGBL-Zentralsekretär, hält es für wichtig, dass die Beschäftigten im Bausektor am Reichtum des Landes teilhaben sollen.
Wenige Tage vor einer Großdemonstration am 5. Juli in der Stadt Luxemburg spricht Jean-Luc de Matteis vom OGBL über die «schwierigen Verhandlungen» mit den Arbeitgebern.
L'essentiel: Die Verhandlungen mit den Arbeitgebern über die Erneuerung des Tarifvertrags sind an einem toten Punkt angelangt. Was sind Ihre Forderungen?
Jean-Luc de Matteis: Die Hauptforderung ist eine Erhöhung der Tarif- und Reallöhne um 4,5 Prozent über drei Jahre. Außerdem bitten wir auch um Zugang zu allen Schulungen, damit die Mitarbeiter ihren beruflichen und finanziellen Status verbessern können. Schließlich die Integration der Verwaltungsangestellten in den Tarifvertrag.
Sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Baubranche günstig für Ihre Anforderungen?
Absolut. Der Baubranche geht es so gut wie nie zuvor. Die Auftragsbücher sind voll, die Aussichten gut. Es gibt also keinen Grund für die Arbeitgeber, unsere Vorschläge abzulehnen und keine Umverteilung des Reichtums vorzunehmen.
Was sind die größten Stolpersteine bei den Arbeitgebern?
Die Arbeitgeber schlagen eine Erhöhung des Mindestlohns in der Tariftabelle um 0,7 Prozent vor, wobei 70 Prozent der Beschäftigten, die sich zwischen zwei Tarifen befinden, ausgeschlossen sind. Darüber hinaus fordern sie eine flexiblere Arbeitszeit, indem vorgeschlagen wird, die wegen Schlechtwetter verlorenen Arbeitsstunden in den Sommermonaten als unbezahlte Überstunden nachzuholen. Das ist inakzeptabel.
Wie soll es nun weiter gehen?
Wir werden uns am 11. Juli erneut zu einer ersten Vermittlungssitzung treffen.
OGBL-Demonstration
Donnerstag, 5. Juli. Treffpunkt: Boulevard de la Pétrusse/Rue Schiller in der Hauptstadt, um 17 Uhr.
(Gaël Padiou/L'essentiel)